Blutspende in der Pandemie Blutspende in der Pandemie: Warum Spende von geheilten Corona-Infizierten anderen hilft

Alttröglitz - Behälter mit Desinfektionsmittel, Wegweiser und konsequenter Einbahnstraßenverkehr im Hyzet-Klubhaus: Das Deutsche Rote Kreuz (DRK), Ortsgruppe Tröglitz, lud am Mittwochnachmittag zum letzten Mal in diesem Jahr zur Blutspende nach Alttröglitz ein und 51 Leute kamen. „Es ist eine recht konstante Zahl unserer Spender. Im September waren es 55 Teilnehmer“, sagt Brit Meinhardt, eine von der drei Frauen der Ortsgruppe.
Blutspende in Tröglitz: „Ich komme, um anderen zu helfen“
Klaus Stehfest ist der Erste und ein Altbekannter. „Ich komme heute zum 81. Mal“, sagt der Mann aus Tröglitz. Die Spende sei ihm eine Herzensangelegenheit. „Ich komme, um anderen zu helfen“, sagt er. Gleich am Eingang wird die Körpertemperatur gemessen. Bei Klaus Stehfest ist alles in Ordnung und weiter geht es zur nächsten Station.
Ein umfangreicher Fragebogen muss ausgefüllt werden, das Blut wird untersucht und es gibt ein individuelles Arztgespräch. Erst dann darf Stehfest zum eigentlichen Spenden. Er nimmt auf einer Liege Platz und los geht es. 530 Gramm Blut werden abgezapft. Das ergibt einen halben Liter des roten Lebenssaftes.
„Wer eine Covid-19-Erkrankung überstanden hat, kann anderen Patienten helfen"
Und welchen Einfluss hat die Pandemie auf die Spendentätigkeit? „Corona wird nicht über das Blut übertragen, deswegen werden auch weiterhin die Blutspendetermine durchgeführt“, sagt DRK-Teamleiterin Simone Rückbrod. Und sie macht auf einen weiteren Umstand aufmerksam:
„Wer eine Covid-19-Erkrankung überstanden hat, kann mit einer Plasmaspende anderen Patienten helfen, die Krankheit zu überwinden. Denn nach einer Covid-19-Infektion bildet der Köper Antikörper, die in den meisten Fällen vor einer erneuten Infektion schützen." Diese Antikörper befinden sich im Blutplasma (dem flüssigen Anteil des Blutes). Mit einer Plasmaspende können diese Antikörper an erkrankte Patienten weitergegeben werden.
Passenden Ort für Blutspende finden ist ein Problem in Pandemie-Zeiten
In Zeitz kamen in diesem Jahr bislang 2.021 Spender, davon 128 Erstspender zu 43 Terminen. In Weißenfels waren es 3.781 Spender (286 Erstspender) zu 57 Terminen. In Naumburg und Nebra wurden 3.115 Spender (184 Erstspender) bei 61 Terminen gezählt. „Die Zahlen zu den einzelnen Terminen sind konstant. Unser Problem in Zeiten der Pandemie liegt woanders. Wenn Schulen geschlossen werden, verlieren wir auch unseren Ort für die Blutspende und es finden weniger Termine statt“, sagt Nico Feldmann, Pressesprecher des Blutspendedienstes.
Auch in Tröglitz kann man in diesem Jahr nicht in die Grundschule. Denn die Bildungsstätte wird umfangreich saniert und ist eine Baustelle. Die Schüler werden in Rehmsdorf und Draschwitz unterrichtet. Die Blutspenden finden im Hyzet-Klubhaus statt.
Für 25. Spende bekam Tröglitzer einen „Heldenpott“
Mit dem großen Foyer und den kleineren Klubräumen gibt es ausreichend Platz, so dass ausreichend Abstand gehalten werden kann. Für Helfried Seifert aus Tröglitz ist es das 76. Mal. „Ich würde auch sechsmal im Jahr zur Blutspende kommen. Aber bei uns gibt es nur vier Termine im Jahr“, sagt er. Denn Männer dürfen im Jahr bis zu drei Liter Blut spenden, Frauen dagegen nur zwei.
Für Mario Hahn aus Rehmsdorf ist es die 26. Spende. „Ich habe die Blutgruppe Null negativ, die ist sehr gefragt“, sagt Hahn. Beim letzten Mal, seiner 25. Spende, bekam er einen „Heldenpott“ als Dankeschön. Das sind exklusive Tassen, die von den prominenten Künstlern Lea, Julia Engelmann und Uli Stein gestaltet wurden. (mz)
