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Bildung Bildung: Lernen über die Hände

Von claudia petasch 26.11.2013, 19:20
Jenny Gutowski (rechts), Antoni Schumann und Frank Schumann nehmen am Projekt „Stabil“ teil.
Jenny Gutowski (rechts), Antoni Schumann und Frank Schumann nehmen am Projekt „Stabil“ teil. corina wujtschik Lizenz

zeitz/MZ - Das Brühl-Center in Zeitz hat einen neuen Mieter. Die Bildungs-, Vermittlungs- und Unternehmensberatungs-GmbH BVU hat den Standort für das Projekt „Stabil“ in der Domherrenstraße eingerichtet und am Dienstag offiziell eröffnet. Seit September wird der neue Standort schon genutzt, am Dienstag konnten sich Partner und Unterstützer in den Räumen umsehen. Nötig war der Umzug, weil der bisherige Standort in der Paul-Roland-Straße im Juni-Hochwasser in Mitleidenschaft gezogen wurde.

Schnell und unkompliziert sei dann Hilfe durch die Stadt Zeitz, vor allem durch Ines Will vom Referat wirtschaftliche Entwicklung, gekommen, betonte Hartmut Pietzsch. Er ist Geschäftsführer der BVU. Will habe geholfen, einen neuen Standort zu finden, ebenso entgegenkommend sei die Zeitzer Wohnungsbaugesellschaft (WBG) gewesen, der das Brühl-Center gehört. Aber auch Mitarbeiter und die Jugendlichen, die an dem Projekt teilnehmen, haben nach dem Hochwasser angepackt, bei der BVU oder an anderen Schwerpunkten in der Stadt, lobte Pietzsch und dankte allen für den Einsatz.

Ein verpasster Schulabschluss kann nachgeholt werden

Seit September sitzt die BVU mit dem Projekt Stabil nun im Brühl-Center. Die Jugendlichen bis 25 Jahre werden vom Jobcenter Burgenlandkreis zugewiesen, die Teilnahme ist freiwillig. Sie bekommen eine Chance stabil oder stabiler zu werden, um dann eine Ausbildung zu beginnen und abzuschließen oder einen Job zu finden. Denn die Teilnehmer sind arbeitslos und haben oftmals viele Vermittlungshemmnisse. In dem Projekt bekommen sie Unterstützung in vielerlei Hinsicht und die Chance, einen verpassten Schulabschluss nachzuholen. „Lernen über die Hände“ ist die Devise bei Stabil, dafür gibt es in Zeitz eine Werkstatt und Lernmöglichkeiten im Bereich Gastronomie und Hauswirtschaft.

Harri Reiche, Landrat des Burgenlandkreises, sagte zur Eröffnung: „Ich bin froh, dass wir das Projekt durchziehen und junge Leute verdienen einfach eine Chance.“ Er sieht sogar in der nächsten Altersstufe 25 bis 35 eine weitere große Chance, ähnliche Projekte zu starten. Denn 2 300 junge Menschen in der Altersklasse sind im Kreis ohne Arbeit. „Es gibt eine Vielzahl junger Menschen, die willig sind“, so Reiche. Der Burgenlandkreis, der Träger des Jobcenters ist, ist neben der EU und dem Land Sachsen-Anhalt ein Finanzgeber des Projektes.