Bildhauer begegnen sich in ihrer Kunst
Zeitz/MZ. - Denn der Bildhauer und Steinmetz Christian Späte hat seine Werkstatt am Schützenplatz in Zeitz, während Ikegawa Sunao aus Japan kommt. Der japanische Bildhauer ist in dieser Woche mit der Delegation aus der Zeitzer Partnerstadt Tosu zu Besuch. Genau wie Späte ist er ein Künstler mit seiner Geschichte, der einen Namen hat. Ikegawa nämlich war es, der die Skulptur für das Hupfer-Friedensmemorial in Tosu schuf. Im Mittelpunkt steht da ein Hupfer-Flügel, den der Frauenverein Tosu 1930 für die dortige Grundschule kaufte. Auf ihm spielten zwei Kamikaze-Flieger vor ihrem Einsatz noch einmal Beethovens "Mondscheinsonate". Eben diesen Moment zwischen den letzten Klängen und dem tödlichen Einsatz fing Ikegawa mit seiner Skulptur ein. Er ist ein in Japan wegen seiner hervorragenden Arbeiten geachteter Künstler und auch in Europa kein Unbekannter. Seine Arbeiten, darunter viele Bronzen, sind in zahlreichen Museen für moderne Kunst und bei Kunst-Aktionen zu ...
Denn der Bildhauer und Steinmetz Christian Späte hat seine Werkstatt am Schützenplatz in Zeitz, während Ikegawa Sunao aus Japan kommt. Der japanische Bildhauer ist in dieser Woche mit der Delegation aus der Zeitzer Partnerstadt Tosu zu Besuch. Genau wie Späte ist er ein Künstler mit seiner Geschichte, der einen Namen hat. Ikegawa nämlich war es, der die Skulptur für das Hupfer-Friedensmemorial in Tosu schuf. Im Mittelpunkt steht da ein Hupfer-Flügel, den der Frauenverein Tosu 1930 für die dortige Grundschule kaufte. Auf ihm spielten zwei Kamikaze-Flieger vor ihrem Einsatz noch einmal Beethovens "Mondscheinsonate". Eben diesen Moment zwischen den letzten Klängen und dem tödlichen Einsatz fing Ikegawa mit seiner Skulptur ein. Er ist ein in Japan wegen seiner hervorragenden Arbeiten geachteter Künstler und auch in Europa kein Unbekannter. Seine Arbeiten, darunter viele Bronzen, sind in zahlreichen Museen für moderne Kunst und bei Kunst-Aktionen zu sehen.
Beim Treff in Spätes Atelier informierte sich der Gast eingehend und sehr interessiert über die Arbeit seines Kollegen. Beider Englisch reichte aus für Informationen, einen Gedankenaustausch und ein wenig Fachsimpelei. Schließlich soll Ikegawas Besuch in Zeitz auch die Kontakte zwischen bildenden Künstlern ein wenig ankurbeln, um die Partnerschaft Zeitz-Tosu auf so breitem Raum wie möglich zu entwickeln. Da die Japaner sich sehr für deutsche Geschichte und die damit verbundene Baukunst interessieren, war Späte allererste Wahl. Denn wenn man in der Region von ihm spricht, fallen natürlich auch Schlagworte wie Franziskanerklosterkirche oder Aue-Brücke. Er ist aber auch ein Künstler, der sein Können und vor allem seine Experimentierfreudigkeit und Offenheit für neue Ideen immer wieder unter Beweis zu stellen vermag - vom Drachen auf dem Voigtsplatz über das Milbendenkmal bis zur Friedenssäule oder der einfach genialen "Milchbank" in Kayna. Damit waren auch die Voraussetzungen dafür gegeben, dass das Treffen beider Künstler ein zukunftsweisendes ist. Auch wenn es, wie Späte meinte, erst einmal ganz allgemein dem Kennenlernen diente.