Behörden raten zur Vorsicht Behörden raten zur Vorsicht: Fledermaus an Tollwut verendet

Weissenfels/Zeitz - In einem Dorf nahe Zeitz ist vor wenigen Tagen bei einer toten Fledermaus Tollwut festgestellt worden. Das ist deutschlandweit der vierte Fall in diesem Jahr, so Tierarzt Steffen Hoffmann vom Kreisveterinäramt der Kreisverwaltung. Er warnte Bürger eindringlich davor, verletzte oder bereits verendete Tiere anzufassen. Er wies darauf hin, dass es nicht gestattet ist, Fledermäuse aus dem Grund nun gleich zu bejagen. Dazu habe keiner das Recht. Im Gegenteil: Diese Tiere stehen nach wie vor auf der sogenannten roten Liste, sie sind also geschützt.
2000 letzter Fund einer infizierten Fledermaus im Kreis
Der Tierarzt empfahl zugleich, bei einem Fund die Kreisverwaltung zu verständigen. Mitunter sind die Tiere nur geschwächt oder verletzt und können nach fachkundiger Hilfe wieder in die Freiheit entlassen werden. „Seit vielen Jahren ist in Deutschland kein Fuchs mehr an Tollwut verendet“, bestätigte der Weißenfelser Stadtjäger Armin Deubel. Gefahr drohe nun unter anderem von Fledermäusen. Vor etlichen Jahren sei eine Frau in Rheinland-Pfalz nach einem Biss an den Folgen gestorben.
Das Tollwutvirus greift das Nervensystem an. Die Infektion, so Deubel, erfolgt in der Regel durch Bisse und über Wunden oder Schleimhautverletzungen bei Berührungen kranker Tiere. Nach der Infektion mit dem Speichel eines tollwütigen Tieres wandert das Virus die Nervenbahnen entlang in Richtung Gehirn - mit einer Geschwindigkeit von fünf bis zehn Zentimetern pro Tag. Ist es dort angelangt, kommt jede Hilfe zu spät: Die Krankheit bricht unweigerlich aus, ergänzte er. „Menschen werden von erkrankten Tieren nicht aktiv angegriffen, sondern vielmehr gebissen, wenn sie die Tiere aufnehmen und ihnen helfen wollen“, erklärte Armin Deubel. Zum letzten Mal trat die Tollwut bei einer Fledermaus im Burgenlandkreis im Jahre 2000 nahe Freyburg auf.
Weitere Informationen unter der Nummer 03445/730. Auch Jäger können jederzeit weiterhelfen. (MZ)