Bauarbeiten Ortsumgehung Theißen Bauarbeiten Ortsumgehung Theißen: Das Ende der Totenruhe an der B91

Theißen - Die Bauarbeiten an der Umgehungsstraße B91 zwischen Theißen und Nonnewitz gehen in eine wichtige Phase. Denn ab November wird schweres Baugerät geliefert. Damit wird die letzte Vorbereitungsstufe eingeläutet, ehe im Frühjahr 2018 der Bau beginnt.
„Dann ist auch für den Bürger sichtbar, dass was passiert. Es ist aber nicht so, dass wir in den vergangenen Monaten nichts gemacht hätten. Im Gegenteil, es gab schon viele Vorbereitungsarbeiten“, sagt Michael Günther, zuständiger Baubevollmächtigter beim ausführenden Unternehmen Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau (Deges).
Bauarbeiten B91: Auf rund 3,9 Kilometer zweispuriger Strecke wird es sechs Brücken geben
Zusammen mit Projektleiter Michael Herbst, ebenfalls von der Deges, sowie Ingenieurin Astrid Liebezeit vom Baubüro Bechert und Partner aus Schleiz hat Günther die Aufsicht über das 26,8 Millionen Euro schwere Vorhaben, welches spätestens Ende 2019 abgeschlossen sein soll. Auf rund 3,9 Kilometer zweispuriger Strecke wird es sechs Brücken geben.
Die größte davon wird die Überquerung der Landstraße 91 zwischen Theißen und Nonnewitz, inklusive einer Anschlussstelle mit vorgelagertem Kreisverkehr, sein. „Die teuersten und aufwendigsten Brücken werden aber die drei sein, die über Eisenbahnlinien führen. Hier müssen wir besondere Sicherheitsvorgaben beachten“, erklärt Günther.
Umfangreiche archäologische Ausgrabungen bei Theißen
Noch finden auf dem künftigen Baugelände umfangreiche archäologische Ausgrabungen statt. Dabei waren unter anderem die sterblichen Überreste eines ungewöhnlich großen Kriegers aus dem frühen Mittelalter freigelegt worden. Doch ab dem kommenden Monat könnte es laut in Theißen und Nonnewitz werden. Denn dann werden die ersten schweren Baugeräte erwartet. Dies werden zwei große Gittermast-Bagger mit je einem 30-Tonnen-Gewicht sein, die jeweils in Einzelteilen von neun Tieflader-Lkw angefahren und vor Ort aufgebaut werden.
Die beiden Bagger werden in den kommenden Monaten den mit alten Bergbau-Stollen durchlöcherten Untergrund verdichten, indem sie ihre Gewichte aus größerer Höhe herunterfallen lassen. Die so entstehenden neuen Löcher werden mit Erde-Stein-Gemisch verfüllt. „Ich bitte um Verständnis, dass die Verkehrsbelastung durch an- und abfahrende Lkw größer werden könnte“, so Günther.
Geschwindigkeitsbegrenzungen auf alter B91
Februar 2016: Anlegung neuer Hecken für die Umsiedelung des Neuntöters, neues Areal für die Zauneidechse
Februar 2016: Erster Spatenstich mit Ministern und Staatssekretären
Juni 2016 - April 2017: Baugrunduntersuchungen, Abriss der alten Brikettfabrik, Suche nach Kampfmitteln
September 2016 - November 2017: ärchäologische Untersuchungen
Oktober 2016 - Februar 2017: Baumfällungen
April - Juli 2017: Abtragung des Oberbodens und Entfernung der Baumstumpen
November 2017 - September 2018: Verfüllung alter Bergbaustollen mit schwerem Gerät
Frühjahr 2018: Beginn für den Bau von insgesamt sechs Brücken
April 2018: Installierung der angefertigten Teile für das größte Brückenbauwerk über der Straße von Theißen nach Nonnewitz
Ende 2019: Fertigstellung und feierliche Übergabe
Dazu kommt, dass es mit Beginn der Bauarbeiten im nächsten Jahr auf der bisherigen Strecke der Bundesstraße wieder Geschwindigkeitsbegrenzungen geben wird. Ärgerlich für den Baubevollmächtigten ist, dass in letzter Zeit meterweise die Holz-Schutzzäune gestohlen worden sind. „Die müssen wir laufend ersetzen. Wir haben zwar bei der Polizei Anzeige gegen unbekannt erstattet. Aber vielleicht müssen wir einen Sicherheitsdienst engagieren, um weiteren Diebstahl zu verhindern“, sagt er.
„Ich bin sehr zufrieden mit dem aktuellen Stand. Die Bürger freuen sich, dass was passiert. Der Kontakt zur Deges ist gut“, sagt Theißens Ortsbürgermeister Heinz Borde (CDU) und ist froh, dass ein Ende der Lärm- und Schmutzbelastung in Sicht ist. Diese wird von der viel befahrenen, derzeit noch mitten durch den Ort führenden „alten“ B91 hervorgerufen. (mz)
