Exklusiver Einblick Bahnhof Zeitz: Exklusiver Einblick - Das ändert sich im Bahnhof

Zeitz - Im Westflügel des Zeitzer Bahnhofs wird mit Hochdruck gearbeitet. Am 1. April wollen hier die ersten Mieter einziehen und eröffnen - eine Autovermietung und ein Planungsbüro. Im Hauptgebäude mit der Bahnhofshalle, der Reiseagentur, den ehemaligen Mitropa-Räumen und dem Durchgang zu den Bahnsteigen ist alles für die dann beginnende Sanierung und den Umbau vorbereitet.
Spätestens im Frühjahr 2019 hat die prächtige Immobilie aus dem Jahr 1915, die seit 2015 Eigentum der Stadt Zeitz ist, ihren alten Glanz zurück: neues Dach, abgestrahlte Fassade, innen alles schick von großzügiger Toilettenanlage mit Wickelraum und Stillraum, über neue Reiseagentur bis Bistro-Café mit Freisitz. 5,5 Millionen Euro sind bis jetzt verplant, mehrere Mieter und Interessenten gibt es bereits. Mit Jörg Meinecke, Sachgebietsleiter Liegenschaften der Stadt Zeitz, schaute sich die MZ in den alten Räumen mit neuen Plänen um.
Alte Toiletten verschwinden
Ein Durchgang entsteht da, wo sich früher die Toiletten befanden. Der gesamte Bereich ist bereits entkernt. Ursprünglich sollte dieser Teil abgerissen werden, wie Sachgebietsleiter Jörg Meinecke erklärt. Aus statischen Gründen ist das aber nicht möglich. Da hier aber nicht wieder Toiletten eingerichtet werden sollen, wird es der Durchgang zum Parkplatz und vor allem in den Abend- und Nachtstunden einer der beiden Zugänge zu den Bahnsteigen, wenn die Bahnhofshalle mit ihren Gewerben abgeschlossen und gesichert ist.
Die Wand mit den Fenstern gibt es dann nicht mehr und anstelle der Holzdecke lässt eine Glaskuppel Licht herein. Hier befinden sich später wahrscheinlich die gesicherte Fahrradaufbewahrung und eine E-Bike-Station.
Hier könnte eine Disko hinkommen
Eine Discothek könnte in einer der drei Mitropas auf der Westseite der Bahnhofshalle entstehen. Insgesamt drei solcher Bahnhofsgaststätten gab es: die große Mitropa 3, ganz einfach, ein besserer Wartesaal; die Mitropa 2, eine etwas bessere einfache Gaststätte und schließlich die Mitropa 1 , wo es weiße Tischdecken und feines Geschirr gab.
Mit eigener Toilette, eigenem Zugang und einer Empore. Disco im Bahnhof, das ließe sich wahrscheinlich ganz gut vermarkten, meint auch Jörg Meinecke. Und damit wäre das Areal auch in den Abendstunden noch belebt, was durchaus Vandalismus entgegenwirken könnte. Für die beiden anderen werden noch Betreiber gesucht möglich ist so gut wie alles.
Auch eine Cocktail-Bar ist im Gespräch
Eine Cocktail-Bar könnte im Zusammenhang mit der Discothek ihren Platz im Erker finden. Der grenzt nämlich, jetzt schon viele Jahre ungenutzt, an die große ehemalige Mitropa an. Hier könnte man dann in einem historisch interessanten Bereich abseits vom Disco-Trubel sitzen oder vor der Heimfahrt mit dem Zug ganz gepflegt den Absacker trinken.
Besonderheit in diesem Raum sind die Fliesenwände, die in großen Teilen erhalten sind und aus der Bauphase des Bahnhofs stammen. Noch ist unklar, ob sie offen sichtbar erhalten bleiben oder die Wände verkleidet werden, damit man sie jederzeit wieder freilegen kann. Ähnlich bahnhofsgeschichtlich attraktiv ist der Damensalon an der Mitropa 2, einst ein Warteraum nur für Frauen.
94-Quadratmeter-Wohnung mit Blick auf die Gleise
Eine Wohnung, die das Herz jedes Eisenbahners oder Zug- und Bahnhofsliebhabers höher schlagen lässt, entsteht im Dachgeschoss des Westflügels. Dort ziehen ja bereits im April eine Autovermietung und im ersten Obergeschoss ein Zeitzer Planungsbüro ein. Deshalb muss die Sanierung hier bis 31. März abgeschlossen werden.
Außerdem hat die DB Regio hier einen Aufenthalts- und Ruheraum. Die Wohnung im Dachgeschoss ist „ein bisschen mein Baby“, wie Jörg Meinecke sagt. 94 Quadratmeter wird sie haben und eine geschützte Dachterrasse, von der aus man über die Gleise nach Norden schauen kann. Ernsthafte Interessenten gab es bislang noch nicht. Übrigens ließe sich in der Etage perspektivisch sogar noch ein Büro ausbauen. (mz)