Autobahnmeisterei Weißenfels Autobahnmeisterei Weißenfels: Bei Stau alles über Bord werfen?
Borau/MZ/kdk. - Der Müll bereitet der Autobahnmeisterei Weißenfels nur noch bei Stau arge Kopfschmerzen. "Dann kann man nämlich darauf warten, dass es dort wie auf einer Müllhalde aussieht", so dessen Leiter Hartmut Herrmann. Bei Stau werde das Essen eingenommen, die leeren Dosen und die Speisereste fliegen aber im weiten Bogen in die Böschung. Ganz besondere Sorgen bereitet den Mitarbeitern in der Beziehung der Bereich Leipzig-West, da wo sich vor allem junge Leute bei einer amerikanischen Imbisskette mit Hamburgern eindecken. Aber ansonsten hat Herrmann, wie er einräumte, mit Müll keine Probleme. "Müll ist derzeit für uns kein Thema", erklärte er. Bis auf die abgelegenen Parkplätze, schränkte er ein. Da sei es schon vorgekommen, dass Gewerbetreibende diese Plätze zur Entsorgung nutzten. Einmal habe man Säcke mit Fleisch und Knochenresten gefunden, ein andermal Kabel, Schalter und Dosen einer Elektrofirma. Das sei aber sporadisch, so Herrmann. Auf den zwei Raststätten auf der A 9 hingegen gibt es keine Sorgen mit dem Müllaufkommen. Allein auf einer Raststätte wurden 120 Behälter eigens dafür installiert. "Dort, wo die Busse halten, müssen wir an manchen Tagen sogar zweimal leeren", meinte der Stellvertreter Herrmanns, Daniel Pförtsch.
Er machte zugleich auf einen weiteren Schwerpunkt der Arbeit aufmerksam: Die Grasmahd. Täglich fallen von Juni bis Herbst etwa acht bis neun Tonnen Grünschnitt an, der in der Grünschnittverwertung Markranstädt gelagert wird. "Wenn man drei Meter Schnittbreite hat und alle Nebenanlagen mit einrechnet, kommt schon was zusammen", so Pförtsch.
Auch mit den 96 Brücken wird die Autobahnmeisterei gut fertig. Ins Grübeln kommen sie hingegen, wenn immer öfter Wildschutzzäune, die entlang der A 38 aufgestellt sind, gestohlen werden. "Gestohlen mit samt den Pfosten", berichtete Pförtsch. Die Autobahnpolizei fügte hinzu, dass 2001 im Bereich der A 38 21 Unfälle, herbeigeführt durch Wild, verursacht wurden.
Wildschwein und Rehwild kreuzen hier häufig die Fahrbahn, merkte Herrmann an. Dreimal wurde 2001 der Zaun gestohlen, obwohl er diebstahlgesichert angebracht wurde. "Wenn wir diese Stellen nicht rechtzeitig bemerken, tritt eine erhebliche Gefährdung des Verkehrs ein", meinte Herrmann. Und nicht von Pappe sind auch die Kosten für die Graffity-Schmierereien an zahlreichen Brücken. Im vergangenen Jahr mussten beispielsweise allein für den Weißenfelser Bereich der A 38 rund 80 000 Mark aufgewendet werden, um diese Schäden zu beseitigen, in ganz Sachsen-Anhalt waren es gar 600 000 Mark. Und diese Kosten laufen jedes Jahr auf, berichtete Herrmann, es sei ein Dauerbrenner. . . Auch die Kosten für die Reparatur von Schutzplanken sei heftig: Jährlich werden zirka 600 000 Mark dafür aufgewendet. Nur die Hälfte der Schäden könne aufgrund eines Unfalls ermittelt werden, alle anderen Schäden seien auf Fahrerflucht zurückzuführen.