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Ausstellung Ausstellung: Das Leben der «Frau Bachin»

Von Sandra Littmann 09.09.2002, 15:13

Weißenfels/MZ. - "Der Vogel von Anna-Magdalena Bach hat offensichtlich überlebt", lachte Henrike Rucker während der Ausstellungseröffnung mit dem Titel "Johann Sebastians - meine Liebste" am Sonnabendnachmittag. Vogelgezwitscher und zahlreiche Exponate aus dem hiesigen Museum gehören zu der Exposition über die Sängerin, Blumenliebhaberin, Mutter von 13 Kindern und Ehefrau des Meisters der Kantaten.

Doch dass die Musik in Zukunft in den städtischen Räumen verstummen könnte, obwohl es Überlegungen für eine weitere Ausstellung zu "Bach und Weißenfels" gibt, blieb den Kulturinteressierten nicht verborgen. Der Heinrich-Schütz-Verein sammelt derzeit Unterschriften, um darauf aufmerksam zu machen, dass es um das Schützhaus nicht gut bestellt ist. In einigen Monaten wird die Stelle der wissenschaftlichen Mitarbeiterin im Haus gestrichen. Etwa 200 Besucher haben die Liste bereits unterzeichnet, darunter Persönlichkeiten verschiedener Bachgesellschaften aus dem In- und Ausland.

Deshalb sollten Liebhaber von gut konzipierten Ausstellungen die derzeitige Exposition nicht verpassen. Chronologisch kann man das Leben der "Frau Bachin" nachvollziehen von ihrer Kindheit in Zeitz über die Jahre in Weißenfels und am Köthener Hof bis hin zu ihrer Rolle als Ehefrau in Leipzig. Die Ausstellung, die in viele Städte wandert, wurde hier mit zwei Originalen angereichert, denn die evangelische Kirchengemeinde lieh die Bücher, in denen die originalen Sterbeeinträge der Eltern von Anna Magdalena Bach zu finden sind.

Maria Hübner vom Leipziger Bacharchiv, die diese Ausstellung vorbereitet hat, kann sich von der Frau Bachs nicht wieder trennen. "Sie war eine Profisängerin, eine anziehende Person, sonst hätte sich Bach auch nicht in sie verliebt", schwärmt sie. Im Bachjahrbuch 2002 wird sie einen weiteren Nachtrag veröffentlichen, in dem es um die finanzielle Situation der Anna Magdalena als Witwe geht. Erfreut über die Eröffnung der Ausstellung in der Saalestadt meinte sie: "Ich bin sehr erstaunt über die schönen Details wie Schuhe, Kleider und Bilder aus jener Zeit, die es hier noch zu sehen gibt."

Bis zum 1. Dezember kann man in das Leben der Musikerfrau im Schütz-Haus eintauchen und auch das Rätsel lösen, welche Blumen zur Leidenschaft der Anna Magdalena Bach zählten.