Ausbildung im Industriepark Ausbildung im Industriepark: Lehrvertrag an zwanzig junge Leute vergeben
Alt-Tröglitz/MZ. - Seit gestern verfügt das italienische Unternehmen Radici über zwanzig neue Mitarbeiter. Zwanzig junge Leute unterzeichneten gestern im Beisein ihrer Eltern ihre Lehrverträge mit dem Unternehmen. Sie werden in den nächsten drei Jahren eine Ausbildung zum Chemikanten, Prozessleitelektroniker, Mechatroniker, Bürokauffrau und anderen erhalten. Das Besondere daran: Die Ausbildung geschieht in Kooperation mit der Qualifizierungsförderwerk Chemie GmbH (QFC). Hinter dieser Bezeichnung verbirgt sich eine Tochtergesellschaft der Industriegewerkschaft Bergau/ Chemie/Energie. Diese organisiert die Wissensvermittlung im Rahmen eines Ausbildungsverbundes mit mehreren Unternehmen und Bildungsstätten.
Im konkreten Fall sind dies die Hyzet-Qualifizierungsgesellschaft, "Arbeit und Leben" in Zeitz und das Bildungszentrum Wolfen-Bitterfeld. "Das ist sicherlich ein ungewöhnlicher Weg, den die Tochter einer Gewerkschaft hier geht", bekannte Helmut Krodel, Prokurist der QFC, die Konstruktion. Doch man entlaste damit das am Standort Zeitz noch junge Unternehmen Radici. Zugleich biete man Jugendlichen die Chance, in einen Beruf einzusteigen. Da alle Ausbildungsplätze erst nach Beginn des offiziellen Ausbildungsjahres ausgeschrieben wurden, haben durchweg nur bis dahin "unversorgte" Jugendliche einen Platz gefunden.
Jens Brüggemann von der Firma Radici begrüßte im großen Saal des Hyzet-Klubhauses die neuen Mitarbeiter seines Unternehmens. Er gab Lehrlingen und ihren Eltern einen kurzen Abriss der Firmengeschichte vom Verkäufer von Heimtextilien in den vierziger Jahren, bis hin zu einem der weltweit größten Produzenten von Adipinsäure, welche für die Herstellung von technischen Textilien benötigt wird. Brüggemann äußerte auch Erwartungen in Richtung der Jugendlichen: "Sie werden es sein, die - nach erfolgreich absolvierter Ausbildung - das Unternehmen nach vorn bringen." Schließlich habe sich Radici bei Zeitz angesiedelt, weil dies ein akzeptierter Chemiestandort ist. "Wir bekommen in den ersten sechs Monaten Unterstützung von unseren italienischen Kollegen, doch dann sollen die Beschäftigten für unser Werk aus der Region kommen", sagte Brüggemann. Auf Dauer italienische Kollegen zu beschäftigen, mache schlichtweg keinen Sinn. Daher auch das starke Engagement von Radici für die Lehrausbildung.
Bevor die neuen Radici-Mitarbeiter aber die Verantwortung schultern dürfen, heißt es Wissen erwerben. Dafür bietet die QFC den Lehrlingen ein Seminarangebot mit Sprachkursen und Auslandsaufenthalten. "Dies erhöht die Chancen der Jugendlichen, später in internationalen Unternehmen einen Arbeitsplatz zu finden", sagte Krodel.