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Ärger in Nonnewitz Ärger in Nonnewitz: Ausästen ist genehmigt

Von claudia petasch 26.01.2014, 18:36

nonnewitz/MZ - Der Blick aus dem Küchenfenster von Rosel Bräunlich geht kritisch nach links und rechts. „Das sieht doch licht aus“, sagt die Nonnewitzerin und zeigt in Richtung Feld und davor befindlichem Grünstreifen. Dieser Streifen zwischen Ortsrand und Feld, so beklagen Kurt Schletterer und Jürgen Cornelius, werde derzeit zu stark verschnitten und regelrecht ausgelichtet.

Streifen soll verkauft werden

Ein Landwirt, der die Felder um den Ort bewirtschaftet, ästet den Grünstreifen aus. Das beobachten die Anwohner der Siedlung mit Skepsis. Denn: „Der Grünstreifen sollte doch Lärm- und Immissionsschutz sein, wenn die neue Ortsumfahrung kommt“, sagt Kurt Schletterer. Er kritisiert, dass viel zu unprofessionell ausgeholzt werde und hinterfragt, ob derjenige, der das genehmigt hat, überhaupt einmal vor Ort war. Ginge es nach ihm, sollte das Land oder der Bund den Streifen kaufen, der Stadt Zeitz übertragen und die Anlieger würden aufforsten, damit der Streifen noch dichter wird. Diesen Vorschlag hat er nun an das Landesverwaltungsamt geschickt.

Die Familien blicken seit der Bekanntgabe des Verlaufes der künftigen Ortsumfahrung Theißen kritisch auf das Bauvorhaben. Sie betonten stets, dass die Trasse kommen muss, befürchten aber eine Lärm- und Schmutzbelastung in der Nonnewitzer Siedlung. Der Grünstreifen sollte etwas davon auffangen, deswegen sind die Anwohner nun in heller Aufregung.

Der Nonnewitzer Ortsbürgermeister Ralf Schenk beruhigt die Bürger. Denn es bestehe keine Gefahr, dass irgendjemand den Grünstreifen komplett beseitigt: „Er ist im Flächennutzungsplan als Grünstreifen deklariert und kann nicht einfach beseitigt werden.“ Schenk bemühe sich nach wie vor darum, dass Lärmschutzmaßnahmen in der Planungsphase für die neue Straße berücksichtigt werden. Für ihn gibt es bei den Ausästarbeiten am Grünstreifen aber nichts zu kritisieren, denn alles sei genehmigt.

Maßnahme war abgestimmt

Das sieht auch Frank Köhler von der Unteren Naturschutzbehörde des Burgenlandkreises so. Er sagt, der Landwirt habe vom Kreis eine Genehmigung für die Arbeiten bekommen. Köhler habe sich selbst vor Ausstellung dieser und zwischendurch, als Kritik bei den Anwohnern laut wurde, vor Ort umgesehen. „Es wird nichts weggemacht, nur ausgeholzt und bis jetzt wurde nur das gemacht, was mit uns abgestimmt ist“, so Köhler. Er sagt, dass die Gehölze immer mehr in Richtung Feld gewachsen sind. Das schränkte den Landwirt ein, der mit den Maschinen nicht so weit an den Feldrand fahren konnte, wie es erlaubt ist. Oder er lief Gefahr, dass die Äste die Außenspiegel beschädigen. „Es ist daher nachvollziehbar, dass er etwas zurückschneiden will“, so Köhler. Da am Grünstreifen jahrelang nichts passiert ist, erscheine das nun für manche als „Kahlschlag“.