Über 400.000 Euro Gesamtkosten Anwohner erleichtert: Gemeinde zahlt für Ausbau des Kiefernweges in Wetterzeube
Warum die Anwohner nur wenige Probleme und Sorgen mit dem Ausbau ihres Kiefernweges in Wetterzeube haben, und was noch alles geklärt wurde.

Wetterzeube/MZ - Gleich zu Beginn der Versammlung nahm Bürgermeister Frank Jacob (Die Linke) den Anwohnern des Wetterzeuber Kiefernweges die wichtigste Sorge. „Die Gemeinde wird die kompletten Kosten für den Ausbau der Straße allein tragen. Sie müssen nichts bezahlen“, erklärte er. Damit ging am Montagabend eine Anwohnerversammlung im Gemeindezentrum doch sehr friedlich über die Bühne.
Kosten für Ausbau des Kiefernweges in Wetterzeube übernimmt Gemeinde
„Im Kiefernweg haben wir die schönsten Häuser in der schlechtesten Straße in Wetterzeube. Es wird Zeit, dass hier endlich mal was passiert“, begann Jacob die Versammlung. Seit 30 Jahren sei der Kiefernweg, der demnächst um ein paar neue Häuser erweitert wird, lediglich eine befestigte Schotterpiste. „Da aber damals die Straße trotzdem erschlossen worden ist, müssen keine Erschließungsbeiträge gezahlt werden. Und die Straßenausbaubeiträge sind vom Land Sachsen-Anhalt ja auch mittlerweile abgeschafft worden“, so der Bürgermeister.
Für eine Erstattung der Kosten vom Land hatte die Gemeinde allerdings eine Frist verpasst. So wird sie den Großteil der über 400.000 Euro Gesamtkosten allein bewältigen müssen. „Das schaffen wir. Wir haben entsprechend viel Geld in den vergangenen Jahren gespart, dass wir ohne einen Kredit auskommen“, erklärte Frank Jacob.
Gehwege sorgten wegen einer fehlenden Regenrinne ein wenig für Unfrieden
Erik Burdel, Geschäftsführer des Planungsbüros TBV aus Zeitz, erklärte dann, was genau gebaut werden soll. „Wir haben eine vier Meter breite Fahrbahn mit überfahrbaren Gehwegen links und rechts geplant. Dazu gibt es noch ein kleines Rasenstück als Abgrenzung zu den Grundstücken“, sagte er. Dass Baustellen-Laster die neue Straße gleich sofort wieder kaputtfahren könnten, wies er zurück. „Die Straße muss ja später auch Liefer- und Versorgungsverkehr aushalten. Und das wird sie, keine Sorge“, erklärte Burdel.
Die angekündigten Gehwege aber sorgten wegen einer fehlenden Regenrinne ein wenig für Unfrieden. Nach Meinung mancher Anwohner würden die niedrigen Borde große Wassermengen bei Starkregen nicht genug aufhalten. „Gerade die Leute im unteren Bereich saufen jetzt schon regelmäßig ab“, meinte ein Anwohner und zeigte Burdel ein entsprechendes Video. Der versprach eine Nachbesserung mit ein oder zwei Querrinnen im oberen, neuen Bereich, die das Wasser abfangen sollen. Notiert hatte sich Erik Burdel zudem den Hinweis, dass noch ein paar Straßenlampen fehlen.
Unklarheiten bei Beschilderung
Wasser- und Abwasserleitungen wurden in den vergangenen Monaten bereits in die Straße eingelassen, Probleme gibt es nun nur noch mit der Deutschen Telekom. „Die verlangt von der Gemeinde, dass wir Leerrohre einlassen, damit sie diese irgendwann mal mit Kabeln befüllen kann“, antwortete Bürgermeister Jacob auf eine Anfrage, was mit den Telefonkabeln in den Oberleitungen passieren soll. Wann aber die Telekom unterirdisch verlegen wolle, stehe in den Sternen.
Ungeklärt blieb auch die Frage des Parkens. „Die Beschilderung ist noch nicht endgültig geklärt. Da müssen wir uns noch mit dem Ordnungsamt und der Straßenbehörde beim Burgenlandkreis zusammensetzen“, meinte Erik Burdel. Der Vorschlag mit einer verkehrsberuhigten Zone stieß aber allgemein nicht auf Gegenliebe. Für Gäste und Besucher soll eine Lösung gefunden werden.
Bauzeit von rund einem halben Jahr
„Ich denke, das wird eine positive Sache für alle. Die Straße ist ordentlich geplant und jetzt wollen wir so schnell wie möglich anfangen. Vorausgesetzt wir finden schnell die passenden Firmen“, sprach Frank Jacob das derzeitige Problem an, freie Baufirmen zu engagieren.
Wenn es nach ihm gehe, soll noch in diesem Jahr Baustart sein. Er rechnet mit einer Bauzeit von rund einem halben Jahr. Dann sei der Kiefernweg in Wetterzeube nach 30 Jahren endlich in einem vorzeigbaren Zustand. Vielleicht wird das dann mit einem Straßenfest gefeiert?