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Wittenberger Partnerstädte Wittenberger Partnerstädte: Deswegen geht es auf Sparflamme weiter

Von Irina Steinmann 13.08.2020, 08:44
Oberbürgermeister im Jubiläumsmodus (von links): Martin Wolf (Bretten), Torsten Zugehör( Lutherstadt Wittenberg) und Rolf-Georg Köhler (Göttingen): Mit Bretten verbindet Wittenberg 2018 das Melanchthonjahr anlässlich 500 Jahre Antrittsvorlesung des Brettener Philipp Melanchthon in Wittenberg, mit Göttingen besteht die Städtepartnerschaft seit 30 Jahren.
Oberbürgermeister im Jubiläumsmodus (von links): Martin Wolf (Bretten), Torsten Zugehör( Lutherstadt Wittenberg) und Rolf-Georg Köhler (Göttingen): Mit Bretten verbindet Wittenberg 2018 das Melanchthonjahr anlässlich 500 Jahre Antrittsvorlesung des Brettener Philipp Melanchthon in Wittenberg, mit Göttingen besteht die Städtepartnerschaft seit 30 Jahren. Thomas Klitzsch

Wittenberg - Zum Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober wird es kein großes Treffen aller Wittenberger Partnerstädte geben. Es habe „keinen Sinn“, auf anderthalb Meter Abstand miteinander zu feiern, sagte Stadt-Sprecherin Karina Austermann. Veranstaltungen in deutlich kleinerem Rahmen werde es an dem ersten Oktoberwochenende allerdings geben: Angesichts des Jubiläums „30 Jahre Deutsche Einheit“ werde man die beiden deutschen Partner Göttingen und Bretten zu Gast haben - zumal mit den Baden-Württembergern das eigene 30-Jährige zu feiern sein wird.

Bereits vor zwei Jahren, im Juni 2018, hatte man 30 Jahre Partnerschaft mit Göttingen feiern können.

Drei auf einen Streich

Wittenberg ist seit langem mit den fünf Städten Békéscsaba (Ungarn), Bretten, Göttingen, Haderslev (Dänemark) und Springfield/Ohio (USA) offiziell verbandelt, 2019 sind drei weitere Städte hinzugekommen: Beveren (Belgien), Mediasch (Rumänien) und Mogiljow (Belarus), so dass die Lutherstadt heute acht Partnerstädte hat. Wie schnell man sich dank eines Partners zumindest indirekt unversehens in der Weltpolitik wiederfinden kann, zeigt aktuell der Fall Belarus - als drittgrößte Stadt im Land gab es auch in Mogiljow Proteste im Zusammenhang mit der Präsidentenwahl vom Sonntag, zudem wurde dort bereits wenige Tage zuvor ein einheimischer Deutsche-Welle-Journalist, Alexander Burakov, verhaftet und inhaftiert.

Zwecks Mitgestaltung der internationalen Beziehungen der Lutherstadt, die formal selbstverständlich im Büro des Oberbürgermeisters angesiedelt sind, andererseits aber ohne das Interesse von Bürgern an Begegnungen mit Menschen aus den Partnerstädten eine leere Hülle blieben, gibt es seit vielen Jahren den so genannten Partnerschaftsbeirat. Wie bereits kurz berichtet befindet sich dieses lange Jahre von Stadtrat Joachim Richter (CDU) geleitete Gremium derzeit in der Umstrukturierung.

Die angesetzten Termine seien zuletzt nur noch „sehr sporadisch besucht“ worden, sagte Austermann zur Begründung, auch sei die Zahl der Mitglieder zurückgegangen. Manchmal seien so wenige anwesend gewesen, dass keine Entscheidungen getroffen werden konnten. Die eigentlich bewährte „Durchmischung“ in der Zusammensetzung - dem Beirat gehören Vertreter von Vereinen wie etwa der Deutsch-Russländischen Gesellschaft mit Heinz Wehmeier, Stadträte und Verwaltungsmitarbeiter an - solle beibehalten werden, es fehle allerdings noch die geeignete Form.

In Frage kämen etwa ein eigener Ausschuss oder aber auch eine Zuordnung zum Kulturausschuss. Eines der noch zu klärenden Probleme sei, wie die Bürgerinnen und Bürger als Beiratsmitglieder beteiligt werden können - über ein bloßes Rederecht hinaus. In jedem Fall bedürfe es einer Änderung der Hauptsatzung.

Kein Bedarf

Austermann dementierte, dass es den Partnerschaftsbeirat nicht mehr gäbe, dieser liege lediglich auf Eis, was insbesondere mit der Corona-Pandemie zu tun habe: Da derzeit keine Besuche aus oder in Partnerstädten stattfänden, sei es auch nicht notwendig, das Gremium einzuberufen. Ansprechpartner für Städtepartnerschaftsfragen sei in der Stadtverwaltung ihr Kollege Marvin Just. (mz)