Wittenberg: Wittenberg: Unwetter zieht über den Kreis

wittenberg/MZ - Schwere Gewitter haben am Dienstag im Landkreis Wittenberg Schäden verursacht. Nach Angaben der Leitstelle waren alle Wehren im Kreisgebiet im Einsatz. In der Leitstelle war die Rede von einer „Großeinsatzlage“. Eine detaillierte Aufschlüsselung der Einsätze aller Rettungskräfte lag jedoch bis Redaktionsschluss nicht vor. Allerdings hatten die Wehren unter anderem mit vollgelaufenen Kellern (darunter Keller in Zschornewitz und Möhlau), umgestürzten Bäumen und Sturmschäden zu kämpfen.

Glück im Unglück hatte eine Familie aus Kropstädt. Die Bewohner des Einfamilienhauses, in das ein Blitz eingeschlagen hat, sind derzeit im Urlaub. Nach Angaben der Feuerwehr hatte der Blitz Folie am Giebel des Hauses entzündet. Allerdings war der Brand so klein, dass vermutlich der starke Regen die Flammen löschte. Die Feuerwehr kontrollierte das Objekt auf Glutnester und weitere Schäden, nachdem Verwandte die Tür aufgesperrt hatten. Sintflutartig stürzten die Wassermassen in Boßdorf über die Straßen. 35 Liter Niederschlag auf den Quadratmeter hat ein Anwohner innerhalb nicht einmal einer dreiviertel Stunde gemessen. Die Kanalisation fasste die Massen nicht mehr, die Straße am Ortsausgang nach Kropstädt glich einem Fluss. Dennoch scheint man auch hier glimpflich davongekommen zu sein. Der ehemalige Wehrleiter Wilfried Träger erinnert sich an Regengüsse mit schlimmeren Auswirkungen. „Wir nutzen hier das natürliche Gefälle“, sagt Träger. Und tatsächlich floss das überschüssige Wasser zügig ab.

Im Raum Jessen war vor allem die Feuerwehr aus Mügeln gefordert. Sie rückte gestern Nachmittag mit zwei Fahrzeugen aus. Ein Blitz hatte eine zirka 40 Jahre alte Pappel an der Straße zwischen Mügeln und Linda getroffen und in Brand gesetzt. Der schon hohle Baum wurde mit dem Strahlrohr förmlich mit Wasser geflutet. Die ebenfalls alarmierten Kameraden der Jessener Wehr waren vor Ort, kamen aber nicht mehr zum Einsatz. Die gesamte Straße vom Ortsausgang Mügeln in Richtung Linda war nach dem Unwetter mit zahlreichen Ästen übersät.