Fachfrau fürs Ehrenamt Wittenberg hat neue Tierheimleiterin - Was ihr Vorgänger nun in seiner Freizeit macht
Wer die Neue an der Vereinsspitze in Wittenberg ist und was Vorgänger Jürgen Krause mit der zusätzlichen Freizeit macht.

Wittenberg/Bergwitz/MZ - Mehr als 20 Jahre lang ist Jürgen Krause (79) Vorsitzender des Tierheimvereins Wittenberg gewesen. Stolz führt er über das Gelände, weist auf die jüngsten Veränderungen hin: auf die baulich erneuerten Ausläufe für die Hunde, die nun auch für Rollstühle und Kinderwagen geeigneten Wege oder die Mehrzweckvoliere. Nun aber ist Krause nicht erneut für das Amt an der Vereinsspitze angetreten, über seine vor kurzem gewählte Nachfolgerin sagt er: „Was Besseres hätte uns nicht passieren können.“ Sie sei eine echte Fachfrau.
Sie arbeitet beim Landkreis
Gemeint ist Juliane Zahradka. Die 44-Jährige arbeitet seit April dieses Jahres als Tierärztin beim Landkreis Wittenberg. Im Veterinäramt ist sie für Tiergesundheit und Tierseuchen zuständig. Ihre Aufgabe ist es also, zu kontrollieren, ob Tierzuchtbetriebe die geltenden Bestimmungen einhalten. Nun möchte sie sich auch im Tierheimverein für das Tierwohl einsetzen, denn: „Ein gut funktionierendes Tierheim ist absolut wesentlich.“ Sie betont die Bedeutung der Einrichtung gerade für Fundtiere, für herrenlose Tiere und für nicht mehr vermittelbare, die im Gnadenhof ein Zuhause finden.
Seit sechs Monaten wohnt Juliane Zahradka nun in Bergwitz, wo sie auch von Tieren umgeben ist: „Wir haben Katzen, Hunde, Rinder, Schafe, Gänse und Hühner“, berichtet sie. So viele Tiere kämen unterm Strich aber nicht zusammen, denn es seien von jeder Tierart nur wenige Exemplare, erklärt sie und muss lachen. Welche Tiere es ihr besonders angetan haben? „Rinder sind mein Steckenpferd“, erklärt sie. Jürgen Krause ist von der Tierärztin aus Berufung überzeugt, sagt sogar: „Ich bin zuversichtlich, dass es das Tierheim-Team mit ihr noch besser macht als bisher.“

Sehr viele Katzen
Trotzdem werde Krause, neuerdings Ehrenmitglied, noch öfter vor Ort sein. Vor allem will er sich darum kümmern, Fördergelder zu beantragen, um Bauvorhaben weiter voranzutreiben. Das sei nicht so einfach und er habe damit einige Erfahrung. Der Innenteil soll demnächst saniert werden.
Auch sonst ist das Tierheim-Team aus vier festangestellten Tierpflegern, neun Vereinsmitgliedern und zehn Gassigängern gut beschäftigt. Die wegen ihrer Einnahmen so wichtige Tierpension laufe wieder normal, weil die Leute wieder in den Urlaub fahren. Außerdem sind viele Katzen zu versorgen - fast 50 an der Zahl. Krause appelliert einmal mehr: Besitzer freilaufender Katzen sollen diese kastrieren lassen; aufgefundene Junge sollen im Nest gelassen werden, wenn sie gesund aussehen - damit sich die Mutter weiter um sie kümmern kann.
Seine gewonnene Freizeit will Krause seinem Jack-Russell-Rüden Willi schenken, der es inzwischen auch etwas ruhiger angehen lässt als in jungen Jahren.