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Wittenberg Wittenberg: Biermann verlässt das Polizeirevier

24.08.2012, 17:45

Wittenberg/MZ/wam. - Dennoch hat Biermann am Freitag seine Entlassungsurkunde aus den Händen des amtierenden Abteilungsleiters Polizei, Michael Schulze, entgegengenommen. Ab dem 1. September ist Biermann Pensionär. Der Diplom-Physiker war 1977 zur Polizei gekommen und im Kriminaldienst eingesetzt worden. "Es hat drei Anläufe gebraucht, bis ich in Wittenberg war", sagt Biermann, der - übrigens wie sein direkter Vorgänger Franz Ziemer - aus Griebo stammt.

1993 war er zunächst Leiter des Revierkriminaldienstes hier geworden und wurde 1995 nach Dessau versetzt, wo er das Fachkommissariat Organisierte Kriminalität leitete. 2004 war Biermann wieder K-Leiter in Wittenberg bevor er auf Wunsch der damaligen Polizeipräsidentin die Revierleitung in Zerbst übernahm. "Ich durfte dort das Licht ausmachen", sagt Biermann, der letzte Revierleiter im heute nicht mehr existierenden Landkreis Anhalt-Zerbst. 2008 schließlich wurde der Kriminaloberrat Leiter des Wittenberger Reviers, das er bis heute vier Jahre lang geleitet hat. "Ich denke, es wird niemand mehr schaffen, lange hier zu sein", sagt Biermann mit Blick auf die 17 Jahre, die Ziemer hier verbracht hatte. Der Leiterposten in Wittenberg sei nur noch eine Station auf dem Weg nach oben.

Für Biermann war es die letzte Station. Und auch wenn Schulze nicht wusste "ob ich die Entlassungsurkunde wirklich überreichen will", Biermann tut es dem ehemaligen Ministerpräsidenten Wolfgang Böhmer gleich: "Der freute sich, dass er nicht mehr fremdbestimmt ist."

Was ja nicht bedeutet, dass man als Pensionär nichts zu tun hätte. Norbert Biermann engagiert sich im Volkschor Reinsdorf und beim Wittenberger Handballclub HBC. Sein bald ehemaliger Vorgesetzter kann das nur begrüßen: "Man braucht eine Strategie für die Zeit nach dem verlängerten Urlaub", sagt Abteilungsleiter Schulze. Dass Kriminaloberrat (demnächst a. D.) Biermann die hat, davon ist er überzeugt.