Weinfest in Wittenberg Weinfest in Wittenberg: Kleine Änderungen zum 25. Jubiläum

Wittenberg - Es gab Zeiten, da hoben Zweifler ostentativ die Augenbrauen. Ein Weinfest in Wittenberg, geht’s noch? Nun, die Frage ist beantwortet. Ja, es geht, gut sogar. In diesem Jahr dürften sich die Veranstalter selbst die silberne Weintraube verleihen, das Fest findet zum 25. Mal statt. Die meisten Anbieter haben ihm über die Jahre die Treue gehalten, das Publikum sowieso.
Für Kapriolen sorgte lediglich hie und da das Wetter, es trinkt sich schlecht bei Tropenhitze und manchmal soff man auch im Regen ab. Eine Woche vor dem Start am kommenden Donnerstag, 26. Juli, darf man freilich auch in dieser Hinsicht das Beste hoffen.
Selbst Weinliebhaber
Es soll mindestens „so schön werden wie letztes Jahr“, versichert Helge Ritter. Das Vorstandsmitglied des Wittenberger Gewerbevereins führt in diesem Jahr die Regie beim Weinfest, ein Job, zu dem er gekommen ist, nun, vielleicht nicht gerade wie die Jungfrau zum Kinde aber doch „schneller als gedacht“, wie Ritter, von Beruf Versicherungsexperte, gegenüber der MZ einräumt.
Das Weinfest, auch das Weinfest, war über Jahre schließlich das Feld von Franz Neise, der in diesem Jahr als Vorsitzender des Gewerbevereins für die Öffentlichkeit überraschend zurückgetreten ist. Aber Ritter ist Weinliebhaber (gerne fruchtig, auch trocken, und am liebsten Chardonnay), es passt also.
Gegenüber 2017 gibt es Ritter zufolge einige wenige Veränderungen. So sei man zum gewohnten Datum (letztes Juli-Wochenende) zurückgekehrt, was auch den Weinproduzenten und -händlern besser in den Terminplan passe. Die offizielle Eröffnung am 26. Juli (18 Uhr) werde leicht gestrafft, um ungeduldigen Weintrinkern entgegenzukommen.
Aufs „Weinsofa“ wird aber auch diesmal eingeladen. Dort stellen, in einem schönen Süd-Ost-Joint-Venture, das Weingut Gröhl und das Weinhaus Zwicker einen eigens fürs Fest entwickelten Cuvée vor. Erwartet wird zur Eröffnung ab 18 Uhr übrigens auch der Ministerpräsident.
Bio erneut dabei
Rund 20 Anbieter werden vom 26. (15 Uhr) bis 29. Juli (18 Uhr) auf dem historischen Wittenberger Marktplatz vertreten sein, wie in den Vorjahren gibt es an allen vier Tagen zudem ein entsprechendes Musikprogramm, zu dem von Donnerstag bis Samstag jeweils bis Mitternacht bzw. 1 Uhr auch getanzt werden darf.
Neu in der Runde ist 2018 das Weingut Bierle aus Altdorf an der Südlichen Weinstraße, Ritter zufolge „eines der schönsten Weindörfer“ in Deutschland. Dem Bio-Weingut Kilian-Bopp aus Edenkoben hat es bei der Premiere 2017 offenbar so gut gefallen, dass es erneut dabei ist - und am Sonntagvormittag den Rebstock pflanzen darf, was diesmal im Schlosshof geschehen soll.
Ein alter Hase ist unterdessen das Weingut Hans Schembs aus Worms, das seit 25 Jahren bei der Wittenberger Veranstaltung vertreten ist und damit ein eigenes Silberjubiläum hat. Wie das Fest, das - auf diese Feststellung legt Ritter Wert - auch diesmal wieder „komplett vom Gewerbeverein finanziert“ wird. Ja, das Wittenberger Weinfest wird jetzt tatsächlich ein Vierteljahrhundert alt. Eine Institution.
„Da träumen andere Städte dieser Größenordnung von“, sagt Helge Ritter. Wer und ob jemand von der Stadt zur Eröffnung kommt, wisse er aber noch nicht, sagte er am Mittwochnachmittag. (mz)