Vorfreude auf den Geburtstag wächst
VON JANINE SCHARF COSWIG/MZ. - "Wir müssen noch ein bisschen an der Bekanntheit unseres Vereins arbeiten", sagt Siegfried Nocke, der im Vorstand der Cohen-Gesellschaft Coswig sitzt. Diese kümmert sich um das das Erbe des jüdischen Denkers Hermann Cohen, der in Coswig geboren wurde. Dabei geht es dem Verein nicht allein um das Thema Religion, sondern auch um die Bewahrung von Cohens Philosophie. Ein wenig zu der erwünschten Unterstützung kann sicherlich die Veranstaltung am Sonnabend beitragen. Dann begeht die Cohen-Gesellschaft Coswig ihren zehnten Geburtstag.
Dazu eingeladen sind verschiedene Gastredner, und auch Glückwünsche aus der Stadtverwaltung werden erwartet. Zum einen wird Joachim Liebig, Präsident der Evangelischen Landeskirche Anhalts, sprechen. Aus Magdeburg ist Hans-Jörg Willer geladen, der über einen Schüler Cohens referieren wird. Von Bernd Ulbrich werden Worte zum deutschen und jüdischen Menschenbild erwartet. Anstelle des Gastredners Achim von Borries, der erkrankt ist, komme die Philosophin Renate Schindler aus Berlin. Außerdem wird Käthe Lindemann sprechen, deren Mann den Verein gegründet hatte.
Sie wird von den Anfängen der Gesellschaft berichten und darüber erzählen, dass der Gedanke, einen Verein in Coswig zu gründen, schon weit über zehn Jahre alt ist und zum 150. Geburtstag Cohens, 1992, seinen Ursprung hatte. "Seitdem hat sich der Verein stetig entwickelt", berichtet die Pfarrerin im Ruhestand. Seit dem vergangenen Jahr besitzt die Gesellschaft einen neuen Vorstandsvorsitzenden, den Künstler Christian Pietschiny. Und der bringt frischen Wind. "Außerdem werde ich noch einmal über den Streit um die Benennung des einstigen Coswiger Gymnasiums sprechen", so Lindemann weiter. So gab es Vorschläge, die Schule nach Hermann Cohen zu benennen. Das Rennen machte aber Albert Schweitzer. Auch Sohn Albrecht hält einen Vortrag, der zur Gründungszeit der Cohen-Gesellschaft Schüler war und jetzt selbst Pfarrer ist.
Die Feier findet am Sonnabend ab 17.30 Uhr im Simonetti-Haus statt und ist offen für Interessierte.