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Verkehr in Gräfenhainichen Verkehr in Gräfenhainichen: Protest gegen das Parken

Von Ulf Rostalsky 04.12.2015, 08:18
Es ist eng in der Pfortenstraße in Gräfenhainichen.
Es ist eng in der Pfortenstraße in Gräfenhainichen. thomas klitzsch Lizenz

Gräfenhainichen - Volkes Seele kocht. Genau 1 186 Unterschriften finden sich unter einem Papier, mit dem eine sofortige Veränderung der Verkehrssituation im Bereich Pforten- und Friedrich-Ebert-Straße in Gräfenhainichen gefordert wird. Konkret geht es um die auf der Fahrbahn markierten Pkw-Stellflächen und die dort parkenden Autos, mit denen der Verkehr eingebremst werden soll.

Schilling: eine deutliche Marke

CDU-Stadtrat Fred Zimmermann hat monatelang Unterschriften gesammelt und die Liste jetzt Bürgermeister Enrico Schilling (CDU) zukommen lassen. Der Rathauschef äußerte sich im Stadtrat noch nicht im Detail zum Sachverhalt. Dass fast 1 200 Unterschriften für eine Kleinstadt wie Gräfenhainichen eine deutliche Marke sind, kann er allerdings nicht verhehlen.

Autofahrer sind von der vermeintlichen Verkehrsberuhigung im Bereich Pforten- und Friedrich-Ebert-Straße nur noch genervt. Fürs Slalomfahren sorgen vor allem die wechselseitig auf der Fahrbahn markierten Parkflächen und die regelmäßig dort parkenden Autos. Das schreckt die Pkw-Fahrer ab, so CDU-Mann Fred Zimmermann, ins Zentrum zu fahren. Und das sei nicht nur fatal für die Gewerbetreibenden. „Von deren Einnahmen lebt auch die Kommune“, betont der Tankstellenbetreiber und Kommunalpolitiker.

Die Piste der ehemaligen B 100 durch die Gräfenhainichener Innenstadt beschäftigt seit Jahr und Tag Verwaltung und Stadträte. Immer wieder wurde versucht, den Durchgangsverkehr einzubremsen und auf die Umgehungsstraße umzulenken. Tempo 30 ist seit Jahren Praxis. Berliner Kissen - auf die Fahrbahn aufgebrachte Hindernisse - wurden wieder verworfen.

Die danach wechselseitig auf der Fahrbahn markierten Parkflächen und die regelmäßig dort parkenden Autos kritisieren Zimmermann und Mitstreiter. Der ehemalige Bürgermeister Harry Rußbült (Linke) nannte sie indes wunderbar. „Sie sind besser als alle anderen Maßnahmen, die wir bisher ergriffen hatten“, erklärte er auf Nachfrage mehrfach in den Gremien.

Grundlegende Änderung

Zimmermann und auch die ebenfalls für die CDU im Stadtrat sitzende Anwältin Petra Kuhnert sehen durch die vermeintliche Verkehrsberuhigung einen Abriss des Kunden- und Besucherstroms in der Heidestadt. Allein deshalb müsse die Parksituation grundlegend verändert werden. (mz)