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Missbrauchsprozess Verhandlung in Wittenberg wird ausgesetzt

05.05.2021, 18:42
Amtsgericht Wittenberg
Amtsgericht Wittenberg (Foto: Klitzsch)

Wittenberg

Ausgesetzt worden ist vor dem Wittenberger Amtsgericht eine Verhandlung, in der es um sexuellen Missbrauch von Kindern geht. Hintergrund ist fehlende spezielle Videotechnik, um eine Begegnung zwischen dem Angeklagten und dem betroffenen Jungen im Gerichtssaal möglichst zu vermeiden.

Der Verteidiger des Mannes hatte erklärt, dass die Zeugen angehört werden müssten. Bei einem Geständnis wäre das nicht nötig gewesen, darauf hatte zuvor Richterin Jeanette Preißner verwiesen. Das gibt es offenbar nicht. Der Anwalt sagte beim Auftakt ebenfalls: „Mein Mandant wird sich schweigend verteidigen.“

Vorgeworfen wird ihm, den Jungen, der damals, im Juli 2019, acht Jahre alt war, unsittlich berührt zu haben. Der Angeklagte soll ihn laut Staatsanwalt bei einer Grillparty von einem Trampolin geholt, über die Schulter gelegt und mehrfach über sein Geschlechtsteil gestrichen haben. Der Junge habe gesagt: „Lass mich runter, ich will das nicht.“ Die Verhandlung wird nun in einem Saal im Landgericht von Dessau-Roßlau fortgesetzt - allerdings erst im August. Dort soll die nötige Videotechnik verfügbar sein, die eine Aussage ohne Begegnung ermöglicht. (mz/mac)