Überfall in Wittenberg Überfall in Wittenberg: Sonntags-Tatort Tankstelle
Wittenberg - Mehrere hundert Euro Bargeld und einige Schachteln Zigaretten hat ein Tankstellenräuber am Sonntagabend in Wittenberg erbeutet und einer 32-jährigen Angestellten einen gehörigen Schrecken versetzt. Betroffen ist nach MZ-Informationen die Total-Station an der Dessauer ...
Mehrere hundert Euro Bargeld und einige Schachteln Zigaretten hat ein Tankstellenräuber am Sonntagabend in Wittenberg erbeutet und einer 32-jährigen Angestellten einen gehörigen Schrecken versetzt. Betroffen ist nach MZ-Informationen die Total-Station an der Dessauer Straße.
Ganz in Schwarz
Es ist 20.23 Uhr - Tatortzeit auch im Fernsehen - als sich das Drama im Elbe-Gewerbepark abspielt, der dort um diese Zeit fernab jeglicher Betriebsamkeit liegt. Schließlich sind auch die Imbissstände zu dieser Zeit dort geschlossen. Ein schwarz maskierter Mann, dessen Augenpartie zusätzlich vom Schirm eines schwarzen Basecaps verdeckt ist, betritt den Tankstellenshop und begibt sich sofort hinter den Verkaufstresen. Dort bedroht er die Mitarbeiterin mit einem „messerähnlichen Gegenstand“, wie es in der Pressemitteilung heißt, die Polizei und Staatsanwaltschaft Montagnachmittag zur Zeugensuche herausgeben.
Im November 2014 verurteilte das Landgericht Halle einen 24-Jährigen Merseburger für einen Tankstellenüberfall, bei dem er 496,03 Euro erbeutete, zu zweieinhalb Jahren Haft ohne Bewährung. Er hatte die Angestellte mit einem Messer bedroht, diese erlitt einen Schock und leidet in der Folge unter Angst- und Panikattacken. Es handelte sich bei dem Täter um einen arbeitslosen Akademiker, dem zudem Probleme einer zerbrochenen Partnerschaft und im Umgangsrecht mit seinem Kind zu schaffen machten. Er bereute die Tat zutiefst und zahlte der Frau von sich aus Schmerzensgeld.
Oft aber stecken Alkohol- und Drogenprobleme hinter solchen Überfällen. Das Vorgehen ist stereotyp - die Täter nutzen ruhige Abend- und Nachtstunden, sind maskiert, bedrohen die Angestellten mit Schreckschusswaffen oder Messern und fordern neben dem Bargeld oft Zigaretten.
Der Täter fordert also Geld und Zigaretten. An eine tiefe Stimme erinnert sich die Mitarbeiterin gegenüber der Polizei, es wird in der Pressemitteilung jedoch darauf verwiesen, dass diese auch verstellt gewesen sein kann. Aber der Räuber habe akzentfreies Deutsch gesprochen. Die Zigaretten muss die Verkäuferin gleich in den schwarzen Rucksack packen, den ihr der Täter reicht. Dann flüchtet er zu Fuß in Richtung der Straße „Neun Linden“.
Zweiter Überfall in diesem Jahr
Die Polizei hofft, dem Räuber mit Hilfe von Zeugen auf die Spur zu kommen. Der Mann war zwischen 1,78 und 1,80 Meter groß und von schlanker, sportlicher Gestalt. Er trug eine schwarze Stoffhose, auf die seitlich mit weißer Farbe ein Schriftzug oder ähnliches aufgedruckt war und eine schwarze Winterjacke. Die Maske war ebenfalls schwarz und grobmaschig gestrickt.
Die Täterbeschreibung der Polizei, insbesondere zur Hose, wie auch die Vorgehensweise ist fast identisch mit der nach dem Tankstellenüberfall vor zwei Wochen. Das war am 4. Januar, ebenfalls ein Sonntag, um 18.07 in der Berliner Chaussee in Wittenberg. Und auch da handelte es sich um eine Total-Station.
Zeugen, die Hinweise zum Tathergang und zu dem Täter machen können, werden gebeten, sich im Polizeirevier Wittenberg unter Telefon 03491/46 90 zu melden oder per Mail unter [email protected]. (mz)