Judokas erkämpfen Stern SV Grün-Weiß Wittenberg-Piesteritz erhält Ehrung
Der SV Grün-Weiß Wittenberg-Piesteritz erhält Ehrung für sein gesellschaftliches Engagement und ist stark beim Andreas-Boenisch-Gedenkturnier.

Piesteritz/MZ - Die Judokas vom SV Grün-Weiß Wittenberg-Piesteritz sind nicht nur auf der Matte sehr erfolgreich. Die Abteilung erkämpft sich den Stern des Sports in Bronze. Der Preis ist mit 1.500 Euro datiert und geehrt wird in Wörlitz das - so steht es auf der Urkunde - „beispielhafte gesellschaftliche Engagement“.
Das ist praktisch der Sieg im regionalen Wettbewerb. Mehr ist noch möglich auf Landes- und Bundesebene. Doch schon jetzt gibt es überregionale Anerkennung. Die mehrfache Deutsche Judo-Meisterin Luise Malzahl gratuliert per Videobotschaft.
Das Virus erhält keine Chance
Die Anregung zur Teilnahme am Wettbewerb, so erzählt es der Sportliche Leiter Olaf Rodewald, habe Daniel Gehrt, Geschäftsführer des Kreissportsportbunds, gegeben. Doch die Zeit ist knapp. „Drei Tage hatten wir für die Erstellung der Präsentation“, berichtet Rodewald. Und diese Aufgabe hat Janet Tietke gelöst. So erfährt die Jury, wie die Grün-Weißen dem Virus unter dem Motto „Judo trotz(t) Corona“ ein Schnippchen geschlagen haben.
Es geht um ein Modellprojekt, das die Verantwortlichen in Stadt, Kreis und Land überzeugt hat. Und so können die Judokas als erste Sportler in der Region wieder in die Halle zum Training. Den Weg zurück auf die Matten hat Tobias Theuß erarbeitet. Der promovierte Tierarzt ist Vize-Abteilungsleiter und für das erfolgreiche Konzept verantwortlich. „Im Kern geht es um drei Schwerpunkte: das Testen, das Bilden kleiner Gruppen und das Durchlüften der Halle“, erläutert der Experte.

Teilnehmer werden getestet
Davor hat die Abteilung ein Training per Live-Video angeboten. Selbst der Hund in der Wohnstube macht die Übungen mit, berichtet die MZ über dieses Angebot. Für digitale Übungseinheiten gibt es in den sozialen Medien viel Lob. Die Rede ist von einer „tollen Idee“ und einer gelungenen Umsetzung. Anerkennung gibt es sogar von einem Europameister. „Klasse Einstieg ins Online-Training“, kommentiert Harald Fungk. Matthias Schulze, der Träger des schwarzen Gürtels, überzeugt dabei als der Video-Trainer.
Inzwischen geht es auch wieder regulär auf die Matten. Die Grün-Weißen haben zur 20. Auflage des Andreas-Boenisch-Gedenkturniers eingeladen. 59 Starter von 22 Vereinen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz können auf der Tatami begrüßt werden. Dabei sind die Gastgeber auch sportlich sehr erfolgreich. Es gibt Teamsiege in der Ü 45 und in der Ü 60. Und auch der beste Techniker kommt aus dem Landkreis. Der Gräfenhainichener Lars Bergmann nimmt diesen Pokal mit in die Heide. Der Kämpfer, der nach sieben Jahren Wettkampfpause wieder dabei ist, erhält ein Extra-Lob von einem Weltmeister. Lokalmatador Wolfgang Löffler schwärmt vom „wunderschönen Wurf“ des Gräfenhainicheners.
Das Event, das auch Oberbürgermeister Torsten Zugehör besucht hat, muss mit Corona-Einschränkungen leben. Es werden alle Teilnehmer - egal ob Helfer, Kämpfer oder Zuschauer und unabhängig vom Impf- oder Genesenenstatus – vor dem Betreten der Halle getestet. Diese Aufgabe übernimmt wie beim Modellprojekt Oliver Bunde von der Böttger-Apotheke.