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Standort in Klieken Standort in Klieken: Küchenhersteller Alno will an der Verwaltung sparen

Von Ilka Hilliger 29.10.2015, 09:16
In der Verwaltung sollen bei Pino Küchen, die zum Hersteller Alno gehören, Stellen entfallen. Erst im Oktober 2015 gab es in Coswig einen Stellenabbau, nun sollen weitere Stellen in Coswig abgebaut werden.
In der Verwaltung sollen bei Pino Küchen, die zum Hersteller Alno gehören, Stellen entfallen. Erst im Oktober 2015 gab es in Coswig einen Stellenabbau, nun sollen weitere Stellen in Coswig abgebaut werden. Klitzsch

Klieken - Der Küchenhersteller Alno AG wird am Produktionsort in Klieken sowie am Stammsitz Pfullendorf (Baden-Württemberg) und Standort Enger in Nordrhein-Westfalen Stellen im Bereich der Verwaltung und bei Leitungsfunktionen abbauen. Dies geht aus einer Information zum Geschäftsbericht für das dritte Quartal dieses Jahres hervor.

Pino Küchen, eine Marke des Küchenherstellers Alno AG, nahm am 1. November 1994 die Produktion im Kliekener Werk auf dem Buroer Feld auf. Die dort hergestellten Küchen liegen preislich im Einsteigersegment und kosten im Schnitt 2.500 Euro. Mittlerweile verlassen 100.000 Küchen jährlich den Kliekener Betriebsstandort, in dem rund 200 Mitarbeiter tätig sind. Vier computergesteuerte Fertigungslinien stehen in der Produktionshalle, die jüngste ging 2010 in Betrieb. Für die Küchen gibt es über 25 Front- und acht Korpusvarianten. Kunden sind Möbelhäuser in Deutschland und Europa.

Im Zuge der 2014 gestarteten Neuausrichtung verhandelt der Konzern derzeit mit den Standort-Betriebsräten über einen konkreten Stellenabbau in den administrativen Bereichen und Leitungsfunktionen in Deutschland. Laut Unternehmenssprecher Jürgen Schulze-Ferebee sei die Zentralisierung von Verwaltungseinheiten einer von mehreren Bausteinen des sogenannten Restrukturierungsprogrammes, mit dem sich die Alno AG neu aufstellen will.

Gespräche in Pfullendorf bereit s beendet

„Unser Konzern hat Mitte Juli mit dem Konzernbetriebsrat einen Rahmen-Interessenausgleich vereinbart“, so Schulze-Ferebee. Dem schlossen und schließen sich an den drei Standorten Verhandlungen der dortigen Betriebsräte an. Am Stammsitz Pfullendorf wurden die Gespräche bereits beendet und mündeten am Dienstag dieser Woche in einer Betriebsversammlung, auf der über den Abbau von 31 Stellen informiert wurde. „In Pfullendorf wird es einen Sozialplan und eine Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft geben“, sagte Jürgen Schulze-Ferebee. Seiner Meinung nach sei davon auszugehen, dass dies auch am Standort in Klieken passieren wird.

Für den Produktionsstandort der Pino Küchen könne er jedoch noch keine konkreten Zahlen nennen. „Es gab bisher ein Sondierungsgespräch. Jetzt werden die nächsten Verhandlungsrunden beginnen“, sagte er der MZ.

Schwieriger sei die Situation in Enger; dort klagt der Betriebsrat vor Ort gegen den Konzernbetriebsrat und vertritt den Standpunkt, dass letzterer den Interessenausgleich nicht hätte abschließen dürfen. „Der Enger Betriebsrat nennt für seinen Standort 50 Stellen, die abgebaut werden sollen“, sagte Schulze-Ferebee. Nicht bestätigen aber auch nicht dementieren wollte der Unternehmenssprecher eine Gesamtzahl der abzubauenden Stellen von etwa 100. Bliebe demnach für den Kliekener Betrieb eine Zahl von etwa 20. Genaueres wird man bis Jahresende wissen. (mz)