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Stadtkirche in Wittenberg Stadtkirche in Wittenberg: Das Sammeln geht weiter

Von Corinna Nitz 04.12.2015, 09:27
Die Wittenberger Stadtkirche.
Die Wittenberger Stadtkirche. kuhn Lizenz

Wittenberg - Die 7,5 Millionen Euro teure Generalsanierung der Stadtkirche Wittenberg mag in weiten Teilen abgeschlossen sein. Nicht beendet ist das Spendensammeln, schließlich muss die Gemeinde einen stattlichen Eigenanteil aufbringen. Der beläuft sich wie berichtet auf 1,5 Millionen Euro. Nach Auskunft von Kirchmeister Bernhard Naumann konnten bislang „über 440 000 Euro“ gesammelt werden. Das ist viel, aber es ist auch immer noch viel Luft nach oben.

Am Wochenende hoffen sie, den offenen Betrag wieder etwas zu verringern. Dann wird in der Kirche zu einem Adventsmarkt eingeladen, dessen Erlöse der Sanierung zugute kommen sollen. Naumann kündigt ein vielfältiges Angebot an, das vom Bücherbasar über selbst hergestellte Dinge wie Weihnachtssterne, Mützen und Socken bis hin zu ständigen Offerten (u. a. Cranach-Jahreskalender, Glöckchen, Lutherrosen) reicht. Auch die Stadtkirchen-Kekse von Bäcker Frank Jäger soll es wieder geben. Zum Reformationstag war die erste Auflage dieses stattlichen Gebäcks bekanntlich weggegangen wie die berühmten warmen Semmeln.

Besucht werden kann der Adventsmarkt am 5. Dezember von 10 bis 14 Uhr, danach ist Schluss, weil für die Aufführung von Bachs Weihnachtsoratorium geprobt werden muss (siehe „Pauker und Trompeter...“). Am 6. Dezember öffnet der Adventsmarkt nach dem Gottesdienst (gegen 11.45 Uhr) bis 18 Uhr. Man werde das Nordportal der Stadtkirche aufmachen, sagt Naumann unter Hinweis darauf, dass man dann auch die Verbindung zum Weihnachtsmarkt der Vereine sichtbar machen kann. Der findet am Wochenende auf dem Kirchplatz statt, wiewohl er bereits am 4. Dezember um 13 Uhr eröffnet wird. 30 Vereine und Institutionen beteiligen sich an dessen Gestaltung (die MZ berichtete).

Über den Adventsmarkt der Stadtkirchengemeinde sagt Naumann, er sei „eingebettet“ in die Wiederinbetriebnahme der Turmuhr (Samstag, 17 Uhr) und das erstmalige Erstrahlen eines neuen Herrnhuter Sterns zwischen beiden Stadtkirchentürmen (ebenfalls am Samstagnachmittag). Und um nun noch einmal auf die Generalsanierung zurückzukommen: Tatsächlich ist die Stadtkirche so schön wie selten zuvor und so ertüchtigt wie lange nicht. Dennoch stehen Arbeiten aus, bei denen es sich, folgt man Naumann, allerdings um überschaubare Dinge zu handeln scheint. Unter anderem fehle ein neuer Verkaufstresen, auch die Einrichtung der Sakristei müsse „vervollständigt werden“.

Dort, in der Sakristei, war ein Teil der jüngst zu Ende gegangenen Landesausstellung „Cranach der Jüngere 2015“ zu sehen. Etliches der Ausstellungsarchitektur, etwa ein Medientisch, bleibt in der Kirche, dies gilt erst recht für die Cranach-Gemälde. „Im Prinzip ist die Landesausstellung hier fast vollständig weiter zu sehen“, erklärt Naumann und spricht von einer „Cranach-Galerie vom Feinsten“. (mz)