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Stadthaus in Wittenberg Stadthaus in Wittenberg: Knappe Mehrheit für "Kunst am Bau"

Von Corinna Nitz 25.01.2016, 16:34
Schön? Kahl? Der Wettbewerb „Kunst am Bau - Kunst im Bau“ will das Stadthaus noch attraktiver machen.
Schön? Kahl? Der Wettbewerb „Kunst am Bau - Kunst im Bau“ will das Stadthaus noch attraktiver machen. klitzsch Lizenz

Wittenberg - Das ist ganz schön knapp: 53 Prozent haben sich für die künstlerische Aufwertung des Wittenberger Stadthauses ausgesprochen und 47 Prozent dagegen. Insgesamt hatten sich 55 Personen an der Umfrage zum Wettbewerb „Kunst am Bau - Kunst im Bau“ beteiligt, zu der die Mitteldeutsche Zeitung in ihrer Wochenendausgabe eingeladen hatte. Von Sonnabend früh bis gestern 12 Uhr war auf der Internetseite der MZ Wittenberg dazu ein TED geschaltet worden. Während dort lediglich pro oder kontra Gestaltung votiert werden konnte, haben Besucher der MZ bei Facebook auch Vorschläge hinterlassen. Sie reichen von der Überlegung, alles so zu lassen, wie es ist, über Ablehnung („Haben wir keine anderen Probleme?“) bis hin zu konkreten Anregungen („...aber bitte mit historischem Bezug zu Wittenberg“).

Zuletzt war es am vergangenen Mittwoch im Kulturausschuss zu einer Diskussion über den Wettbewerb gekommen. Dort sollte im Vorfeld der morgigen Stadtratsitzung eigentlich eine entsprechende Vorlage behandelt werden. Sie beinhaltet eine Projektbeschreibung ebenso wie die angestrebte Terminkette. Denn nach dem Willen der für das Vorhaben gebildeten Arbeitsgemeinschaft „Kunst am Bau“ sollte das Projekt noch 2016 fertiggestellt werden. Geplant war (und ist) ein Einladungswettbewerb - unter Beteiligung von acht noch einzuladenden Künstlern, die zu vier Bereichen im und am Stadthaus arbeiten sollen.

Die jüngsten Bedenken etwa angesichts der Haushaltslage in Wittenberg und hinsichtlich der veranschlagten Projektkosten von 52 800 Euro waren besonders von der CDU formuliert worden. Interessant ist das insoweit, als mit Michael Strache ein CDU-Abgeordneter zu jenen gehört, die im Absender des Antrags geführt werden. Auch Dübners Name steht da, der Fraktionsvorsitzende der Linken im Stadtrat und Vorsitzende des Kulturausschusses war am Mittwoch schließlich mehrheitlich beauftragt worden, nun wenigstens das Konzept für den Kunstwettbewerb im Stadtrat vorzustellen.

Dort, so Dübner, sei das Projekt nicht gänzlich unbekannt. Wie sich aus einer Niederschrift ergibt, hatte er im Oktober in seiner Funktion als Kulturausschussvorsitzender bei einer Ratssitzung den „Antrag auf Einrichtung eines Sperrvermerkes im Produktkonto ,Zuschüsse an übrige Bereiche - Reformationsjubiläum’ in Höhe von 52 800 Euro“ gestellt. Dass dem damals zugestimmt wurde, sagt Dübner, habe er als „Legitimation empfunden, an dem Konzept zu arbeiten“. Nun wird er es morgen als solches im Stadtrat präsentieren - ganz gewiss nicht ohne die Hoffnung, dass es zur weiteren Diskussion in den Fachausschuss zurückverwiesen wird. Über die bei der MZ-Umfrage zum Wettbewerb „Kunst am Bau“ fürs Stadthaus gewonnenen Ergebnisse sagt Dübner: „Sie sind ein Ausdruck dafür, dass es offensichtlich ein kontrovers diskutiertes Thema ist.“

Wer mag, kann sich noch schriftlich zu dem Wettbewerb äußern und an [email protected] seine Meinung per E-Mail senden. (mz)