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Sachbeschädigung in Wittenberg Sachbeschädigung in Wittenberg: Vandalen auf dem Bunkerberg

Von Irina Steinmann 29.03.2018, 05:50
Kaputte Spiegel am Bunkerberg
Kaputte Spiegel am Bunkerberg Klitzsch

Wittenberg - Die Konfrontation mit dem eigenen Spiegelbild auf dem Bunkerberg löst bei einigen Zeitgenossen offenkundig nicht die gewünschte spirituelle Reflexion aus sondern wohl eine Art Horror vacui. Zum wiederholten Mal sind wie berichtet Elemente der Spiegel-Stege beschädigt worden, diesmal ist der Schaden erheblich.

Mindestens fünf Elemente weisen Bruchstellen im Glas auf, bei zweien davon ist die Oberfläche dadurch komplett zerstört. Polizeiangaben zufolge ereignete sich die Tat bereits zwischen dem 5. und dem 19. März, öffentlich wurde sie allerdings erst am Dienstag, vermutlich auch deshalb, so Polizeisprecherin Cornelia Dieke, weil die Anzeige schriftlich einging.

Erstattet hat die Anzeige die Stadt Wittenberg, die für die Installation auf dem Bunkerberg zuständig ist. Wer diese angreift, trifft also unmittelbar den angespannten Haushalt der Kommune. Wittenberg hat die Steganlage wie auch einige andere Objekte der Weltausstellung Reformation geerbt und sieht sich damit natürlich auch in der Pflicht, für deren Unversehrtheit zu sorgen. Vor einiger Zeit war etwa auch das Flüchtlingsboot am Schwanenteich mutwillig beschädigt worden.

Das Spiegelglas zu ersetzen, erklärte am Mittwoch Stadt-Sprecherin Karina Austermann auf Anfrage der MZ, sei nicht ganz einfach, da der Hersteller den kleinen Auftrag nicht einfach in die laufende Produktion einschieben könne, es werde also quasi „gesammelt“. Den finanziellen Aufwand für Neubeschaffung und Einbau der - laut Stadt sechs - beschädigten Scheiben bezifferte sie auf insgesamt etwa 5.000 Euro.

Was die beiden besonders beschädigten Spiegel ganz oben auf der Aussichtsplattform angeht, stellte Austermann eine provisorische Lösung noch vor Ostern in Aussicht: Bereits am heutigen Donnerstag sollen die zwei Scheiben vorübergehend durch Edelstahlplatten ersetzt werden, von denen man hoffe, dass sie wenigstens einen gewissen Spiegeleffekt bieten. Mit etwa 700 Euro schlage dieser Auftrag zu Buche, der im Übrigen an einen örtlichen Metallbauer gehe.

Am Bunkerberg sollen laut Stadt mittlerweile bereits elf Scheiben beschädigt worden sein, um den Ersatz der ersten fünf habe sich allerdings noch der Verein „r 2017“ gekümmert. Die aktuelle Sachbeschädigung am Bunkerberg, die vom Stadtordnungsdienst entdeckt worden war, zählt Austermann zufolge zu einer Reihe ähnlicher Vorkommnisse anderenorts in den Wallanlagen mit „randalierenden Jugendlichen“ in letzter Zeit. (mz)