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Riesenspektakel im Schloss Wartenburg

Von Sabine Wesner 15.05.2007, 16:03

Wartenburg/MZ. - Am 16. Juni ist es so weit: Das Kinderheim im Schloss Wartenburg feiert sein 60-jähriges Bestehen. "Ein Festakt am Vormittag, Führungen durchs Schloss und die beiden heilpädagogisch integrativen Gruppen im ,Haus an den Eichen' und im ,Haus am Wald' stehen ebenso auf dem Programm wie ein buntes Festspektakel im Schlossgarten und eine Ausstellung über die Geschichte der Einrichtung", verspricht Heimleiterin Ramona Kula. Doch nicht nur die derzeit 41 jungen Bewohner und 22 Pädagogen des Hauses, das 1994 vom Evangelischen Jugend- und Fürsorge-Werk Lazarus (EJF) übernommen und umfangreich saniert worden ist, sollen auf ihre Kosten kommen. "Wir haben auch zahlreiche ehemalige Heimbewohner und Mitarbeiter eingeladen", erzählt Frau Kula von rund 400 Einladungen, die in alle Teile Deutschlands verschickt worden sind. "Natürlich sind auch alle Einwohner Wartenburgs und interessierte Bürger aus der Region herzlich willkommen", hofft die Pädagogin, dass sich vielleicht auch noch weitere ehemalige Heimkinder melden, die hier aufgewachsen sind.

"Aus den ersten Jahrzehnten haben wir nämlich nicht mehr so viele Belege und Nachweise, so dass wir gar nicht wissen, wo ein Großteil der einstigen Wartenburger Heimkinder heute zu erreichen ist. Mit Hilfe des Ortschronisten Günter Grund und des einstigen Schlossbesitzers Peter Graf von Hohenthal, der seit einigen Jahren wieder in Wartenburg lebt und das Kinderheim bei zahlreichen Anlässen unterstützt, wollen wir die vergangenen sechs Jahrzehnte lebendig werden lassen," so Frau Kula.

Ältere Filmaufnahmen des MDR über das Dorf und die Kindereinrichtung sollen ebenso gezeigt werden, wie ein Gästebuch, in dem sich Besucher zwischen 1953 und 1971 verewigt und sogar Glückwünsche zum zehnjährigen und zum 20-jährigen Bestehen des Kinderheimes, das zu DDR-Zeiten den Namen "Walter Husemann" trug, hinterlassen haben. Einträge in Englisch und Russisch zeugen auch von Gästen aus dem Ausland, die sich hier ebenso mit ein paar Zeilen für die Nachwelt verewigt haben wie die unzähligen Gruppen, die das Schloss über Jahrzehnte in den Sommermonaten als Ferien- oder Trainingslager sowie für Schulungen nutzten.

Auch ein altes Buch aus dem Jahr 1975, in dem bis heute alle Bewohner - 812 Kinder und Jugendliche haben seither in der Einrichtung für einen mehr oder weniger langen Zeitraum ein neues Zuhause gefunden - festgehalten sind, wird die Ausstellung bereichern, informiert die Chefin des Hauses und hofft, dass sich noch Bürger melden, die mit alten Fotos, Dokumenten oder sogar persönlichen Erinnerungen bei der Ausgestaltung der historischen Ausstellung helfen können.

Weitere Informationen und Kontaktaufnahme mit Ramona Kula im Kinderheim Wartenburg über Telefon 03 49 27 / 7 03 10.