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Reformationsjubiläum in Wittenberg Reformationsjubiläum in Wittenberg: Neue Bewohner im alten Melanchthon-Gymnasium

Von Irina Steinmann 12.01.2016, 07:52
Das alte Melanchthon-Gymnasium hat jetzt eine Feuertreppe.
Das alte Melanchthon-Gymnasium hat jetzt eine Feuertreppe. Klitzsch Lizenz

Wittenberg - Der Leerstand des früheren Melanchthon-Gymnasiums hat ein vorläufiges Ende gefunden. Das historische Haus in zentraler Lage der Lutherstadt ist nun für die kommenden knapp zwei Jahre Domizil des Vereins Reformationsjubiläum 2017. Der Verein organisiert die Großveranstaltungen zur 500. Wiederkehr des Thesenanschlags, allen voran die Weltausstellung Reformation in den Wallanlagen im Sommer 2017 und den Abschlussgottesdienst des Kirchentags Berlin-Wittenberg auf den Elbwiesen Ende Mai 2017.

Und anders als zunächst geplant nutzt der Verein das Haus komplett, nicht nur einzelne Etagen. Der Platz wird offenbar gebraucht. Man starte mit zunächst 50 Mitarbeitern, so Vereinssprecher und Marketingchef Christoph Vetter, später dürften es dann an die 80 werden, sie kommen aus verschiedenen Teilen der Bundesrepublik, viele aus Berlin und einige auch aus Wittenberg selbst.

In den Klassenzimmern wurden Großraumbüros für die verschiedenen Abteilungen eingerichtet, die das Wittenberger Ereignis mit weltweiter Ausstrahlung wuppen sollen. Ins Physikkabinett etwa ist bereits Christian Alexander Buschhoff eingezogen. Er leitet die Abteilung Bauen und Technik, kurz Bau-Tech, und arbeitet ungeachtet des Umzugstrubels um ihn herum am Computer; eine frisch montierte Dart-Scheibe an der Wand dient der Entspannung... Nebenan tragen Frauen Blumentöpfe in die „Infrastruktur“, deren Abteilungsleiterin Nicola Wittig ist. Allein ihr Bereich zählt zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und bearbeitet die hochwichtigen Themen Verkehr und Sicherheit. Und ins Schulsekretariat bzw. Lehrerzimmer im Erdgeschoss zieht die Geschäftsführung, die Doppelspitze Hartwig Bodmann und Ulrich Schneider. Hinzu kommen diverse Sitzungsräume und mehrere (Tee-)Küchen. Genutzt wird auch die Aula, sie wurde gestern Vormittag mit der ersten Mitarbeiterversammlung eingeweiht.

Die Aula, einst Herzstück des Schulhauses, als es noch eines war, hat eines ihrer großen Fenster eingebüßt, es wurde freilich nur ausgebaut und eingelagert. An seiner Stelle befindet sich nun die Tür zur Feuertreppe. Die mächtige Metallkonstruktion prägt bis zum Ende des Reformationsjubiläums die Südfassade des alten Gymnasiums und wird dann, wie alles Übrige, wieder zurückgebaut. So sieht es der Spagat vor, den Landkreis und Mieter vollzogen haben, um die vorübergehende Nutzung des eigentlich aus Brandschutzgründen gesperrten Gebäudes zu ermöglichen (siehe auch „Kreis will...“). Hauptinvestitionen des Vereins ins Haus waren Vetter zufolge neben der Feuertreppe und den - ebenfalls als Brandschutz - neu errichteten Zwischentüren im Treppenhaus der einzelnen Etagen die Verkabelungen sämtlicher Räume für Computer und Telefon - „auf Putz und auf Boden“, also ebenfalls nicht für die Ewigkeit.

Gemalert wurde nicht und auch sonst wird das Haus seinen Baustellencharakter beibehalten. „Jede Abteilung wird sich’s heimelig machen“, zeigte sich allerdings Cathrine Schweickardt überzeugt, die nun gemeinsam mit Christoph Vetter fürs Marketing zuständig ist. Die Blumen der Infrastruktur sind nur ein Anfang. (mz)

Am Montag sind hier die Organisatoren des Reformationsjubiläums eingezogen.
Am Montag sind hier die Organisatoren des Reformationsjubiläums eingezogen.
Klitzsch Lizenz
Am Montag sind hier die Organisatoren des Reformationsjubiläums eingezogen.
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