Spektakel Reformationsfest in Wittenberg - Wie Luther doppelt gefeiert wurde
Viel Trubel zum Reformationsfest: Was es zu erleben gab.

Wittenberg/MZ - Es waren eigentlich zwei Feste in einem am Sonntag in Wittenberg. Zum einen jährte sich Luthers Thesenanschlag zum 504. Mal und gleichzeitig wurde sein Denkmal auf dem Markt 200 Jahre alt. Dazu gab es im Malsaal vom langjährigen Luther-Darsteller Bernhard Naumann einen Vortrag, der aus heimatgeschichtlicher Sicht das Zustandekommen des Baus darlegt.

Um den Vortrag genießen zu können, waren Corona-Vorsichtsmaßnahmen ergriffen worden. Das Zauberwort hieß Abstand. Darauf wurde auch an den Ständen mit deftigen Sprüchen hingewiesen. Auch wenn es auf Grund der Menschenmengen, die in die Stadt einfielen, nicht leicht war, dem Abstand gerecht zu werden. So hatten die Veranstalter auch versucht, das Getümmel zu entzerren. Weniger Stände auf dem Markt und der Schlosswiese und Schlossplatz sollten es richten.

Doch das schöne Wetter zog die Besucher an. Die konnten alte Handwerkskunst von Mario Hucke aus Naundorf bewundern, wie er Kreisel aus Lindenholz drehte. Oder die vielen historischen Vereine auf der Schlosswiese. Ob die Waschweiber oder die Nudersdorfer oder Landsknechte aus Wittenberg, die ihr Lager auf der Wiese hinter dem Schloss aufschlugen: An jeder Ecke erklang Musik des Mittelalters. Die Johanniter sicherten nicht nur das Fest medizinisch ab, sondern nahmen sich mit der Vereinsjugend der Kinder an und boten alte Ritterspiele. Auch im Weberhof oder dem Cranachhof steppte der Bär. Essen gab es überall reichlich und die Besucher freuten sich, mal wieder nach langer Zeit ein solches Fest zu erleben.



