Paul-Gerhardt-Gymnasium Paul-Gerhardt-Gymnasium: Gräfenhainicher Schüler sind Spitzen-Forscher

Gräfenhainichen - Das Paul-Gerhardt-Gymnasium hat beim Regionalausscheid des Wettbewerbs „Jugend forscht“ die Konkurrenz erneut hinter sich gelassen. Mit zwei ersten, einem zweiten und einem dritten Platz waren die Heidestädter nicht zu toppen. Sie gewannen den Schulpreis. „Das ist ein kleines Jubiläum“, freut sich Schulleiter Roland Franke. Der begehrte Preis samt 300 Euro Geldprämie ging zum zehnten Mal nach Gräfenhainichen.
Dort hebt man nicht ab und setzt auch nicht zum Feiermarathon an. Im Gegenteil. Die „Jugend forscht“-Fraktion möchte weiter in der Erfolgsspur bleiben. Der Geldgewinn wird deshalb in Ausstattung und die Projektarbeit investiert. „Von nichts kommt nichts“, betont Franke und zollt den Schülern Respekt. „Ich wiederhole mich gern. Auch wenn wir immer wieder Erfolge haben: Das ist kein Automatismus. Das ist hart erarbeitet.“ Der Schulleiter freut sich über Ideenreichtum und Ausdauer der jungen Forscher. Er lobt aber auch Freddy Stiehler.
„Jugend forscht“ hat einen hohen Stellenwert im Paul-Gerhardt-Gymnasium. Aus der Schule kommen zahlreiche Sieger auf Regional-, Bundes- und Landesebene. In Gräfenhainichen startete auch Uwe Treske durch, der es 2004 mit einem „Rastertunnelmikroskop“ zum Weltsieger schaffte.
Treske dicht auf waren Lukas Gräfner und Lukas Höhne. Mit ihrem PGG-3-D-Rotationsdrucker kamen sie letztes Jahr beim Weltfinale in Pittsburgh auf dem Silberrang ein. „Jugend forscht“ gibt es seit 1965. Der Wettbewerb ist zum größten europäischen Nachwuchswettbewerb im Bereich Naturwissenschaften geworden und steht jungen Leuten bis zum Alter von 21 Jahren offen. (mz/ur)
Der Lehrer ist Motor der „Jugend forscht“-Bewegung und hat einmal mehr zündende Projektideen gehabt. Clara Jung wiederholte beim Regionalwettbewerb in Bitterfeld ihren Vorjahreserfolg. Die Zwölftklässlerin ging im Bereich Mathematik/Informatik in den Start. „Ich habe eine Software geschrieben“, sagt die 18-Jährige geradeheraus. Alles scheint so selbstverständlich und leicht. Dass es mit der „Flexiblen Messdatenerfassung für Arduinoprojekte“ ganz nach oben ging, freut die Jugendliche. Wirklich aus der Bahn wirft sie der Erfolg indes nicht.
Informatik ist das Ding der Heidestädterin, die schon im letzten Jahr mit einer Software zur Minimierung von Problemen beim 3-D-Druck von Zahnrädern regional und im Land überzeugen konnte. Die Teilnahme im Bundeswettbewerb würde sie gern wiederholen. Dafür muss sie jedoch erst beim Landesfinale in Magdeburg punkten. „Hoffentlich wird es was“, meint sie.
Neu im Forscherbund sind Madeline Matthei und Lucas Dammann. Die Neuntklässler untersuchen die Temperaturabhängigkeit der Kapazität von Zink-Kohle-Batterien. „Bei 50 bis 60 Grad ist die optimale Temperatur erreicht“, erklären die Sieger des Regionalwettbewerbs im Bereich „Physik“.
Nicht für den Landeswettbewerb qualifiziert, aber dennoch mit einem Podestplatz aufhorchen lassen haben Noah Hoffmann, Philipp Standt und Richard Müller. Erstgenannte griffen im Bereich „Physik“ ein Thema auf, das die Gräfenhainichener seit Jahren beschäftigt. 3-D-Drucker sind beliebt. Dennoch läuft mit ihnen nicht immer alles reibungslos. Es gibt genügend zu optimieren. Die Frage ist außerdem, welche Temperatur die optimale für den Druck ist. Damit haben sich Philipp und Noah beschäftigt. Platz zwei hinter der Konkurrenz aus dem eigenen Haus ist der Lohn für wochenlange Arbeit.
„Ich erkläre das gern. Die Schüler opfern jede Menge Freizeit. Sie bearbeiten ihre Projekte, erstellen Präsentationen und müssen beim Wettbewerb vor einer Jury überzeugen. Das geht nicht leicht von der Hand. Das verdient Respekt“, sagt Schulleiter Franke. Er ist erfolgsverwöhnt, hat aber nicht abgehoben. Auch ein dritter Platz sei eine solide Leistung und dürfe gefeiert werden. Richard Müller freut sich über das Extralob. Der 17-Jährige ging im Bereich „Technik“ an den Start. Seine ferngesteuerte Teleskopkuppel soll Beobachtungen am Himmel unter allen Bedingungen verbessern helfen.
Der Wettbewerb „Jugend forscht“ wird auf Landesebene fortgesetzt. Die Sieger der Regionalwettbewerbe treffen am 6. und 7. April in Magdeburg aufeinander. (mz)