Neue Sportbar in Zschornewitz Neue Sportbar in Zschornewitz: "Vollbart" als neue Glücksschmiede

Zschornewitz - Martin Hofmann steht zum Vollbart. „Der ist meiner“, sagt der Zschornewitzer. Der Bart ist ein Markenzeichen des 28-Jährigen. Eines, an dem niemand vorbeikommt, der Sport und Kneipenatmosphäre mag. Der „Vollbart“ ist alles andere als Körperschmuck. Er ist die neue Sportsbar in der Burgkemnitzer Straße. „Eine Raucherbar“, ist Martin Hofmann ehrlich. Er steht zum Glimmstängel wie zum Bart. „Wer es nicht mag, der muss nicht kommen.“ Hofmann will nicht anecken. Er will allerdings auch nicht Durchschnitt sein. Und so macht er Werbung für seine Bar, in der er die typische Kneipenatmosphäre aufleben ließ.
Martin Hoffmann hat ein gutes Händchen. Das bewies er nicht nur in seinem eigentlichen Job als Goldschmied. Der Zschornewitzer ist außerdem begeisterter Musiker und gehörte lange Zeit zur „Karl-Marx-Straße-Band“ in seinem Heimatort. Auch solo hat er überzeugt. Musik liegt Hofmann im Blut. Im Februar wird es ernst. Dann nimmt Hofmann unter Federführung eines Tontechnikstudenten aus Gräfenhainichen seine erste CD mit eigenen Titeln auf. Eine fixe Idee. „Mal sehen, was das wird.“ (ur)
Die Leute können im „Vollbart“ trinken, rauchen und Sport hautnah verfolgen. Vier Meter Diagonale: Die Leinwand hat es in sich. „Das hat die Region gebraucht“, ist Martin Hofmann überzeugt. „So was gibt es nicht in der Nachbarschaft.“ Wahrscheinlich läuft die Bar deshalb so gut. „Hier ist es manchmal sogar Sonntagabend rappelvoll.“ Der Hausherr ist zufrieden. Zumal er sich mit dem „Vollbart“ einen Traum erfüllt hat.
Der Zschornewitzer ist bekennender Kneipengänger. Zur eigenen Bar ist er allerdings erst durch Zufall gekommen. Die Gesundheit machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Den Job als Goldschmied musste er aufgeben. „Da bin ich früh aufgewacht und habe gedacht, das mache ich mal.“
Cocktail namens "Martin"
Spontan ist der Mann - und nicht böse, wenn er als „bunter Vogel“ bezeichnet wird. „Ich war schon in der Schule der Klassenkasper.“ Nur zierten ihn damals noch nicht allzu viele Tattoos. Und auch die Piercings kamen erst im Laufe der Jahre dazu. „Ich finde das einfach cool. Mir gefällt es.“ Da er als Goldschmied auch weniger direkt mit Kunden zu tun hatte, war das durchaus schräge Aussehen kein Problem für die Arbeitgeber. Wenn es das gewesen wäre, hätte Hofmann gehandelt. „Ich lasse mich nicht verbiegen.“
Im „Vollbart“ muss er das nicht. Hier lebt der Zschornewitzer aus, was er mag. Er schenkt Bier, Schnaps und Cocktails aus. Einer trägt sogar seinen Namen. „Martin“ ist ein Bretterknaller: Fanta, Stroh80 und Sekt sorgen mitunter auch für Schräglage.
„Promillos“ wäre auch ein passender Name für seine Bar gewesen. „Aber das klang zu sehr nach Alkohol. Das sollte auch nicht sein.“ Und so ist der tätowierte Träger bunter Brillen, schriller Basecaps und eben eines Barts an sieben Tagen in der Woche ab 17 Uhr Gastgeber im „Vollbart“. So lange, bis der letzte Gast geht. Das kann dauern und liegt nicht nur am reichlichen Sportprogramm und den Getränken. Martin Hofmann bietet neben Darts- und Spielautomaten sogar ein elektronisches Mensch-Ärgere-Dich-Nicht an. Zu den Tischen im Hundertwasser-Stil gesellen sich Sessel und Sofas.
Bequem soll es der Gast haben und dabei manche Überraschung erleben. Manchmal greift der Hausherr zur Gitarre. „Musik ist mein Ding.“ Handgemacht und nach Neil-Young-Art: So muss es sein, wenn „Vollbart“-Hofmann zum Musiker wird. (mz)