Nach Feuer in Paris Nach Feuer in Paris: Hohe Standards beim Brandschutz in Wittenberg

Wittenberg - Das verheerende Feuer in der berühmten Pariser Kathedrale Notre-Dame sorgt auch in Wittenberg für Erschütterung. Zugleich stellt sich die Frage, ob das Weltkulturerbe in der Lutherstadt ausreichend geschützt ist, sollte es zu ähnlichen Katastrophen kommen.
Von Vorteil sei in jedem Falle, dass der Brandschutz nicht zuletzt wegen der umfangreichen Sanierungsarbeiten in Zusammenhang mit dem Reformationsjubiläum hohen Standards genügt, hieß es am Dienstag mehrfach.
„Im Zuge der Sanierung ist da viel passiert. Wir sind auf dem neuesten Stand“, sagt etwa der Kustos des Schlosskirchen-Ensembles, Jörg Bielig. Er spricht überdies von regelmäßigen Belehrungen, von einer sich in Vorbereitung befindenden Brandschutz-Übung, von Hausbegehungen der Feuerwehr, „damit die Leute wissen, wann sie wo wie schnell sein müssen“: Das Menschenmögliche sei getan. Dass die Bilder aus Paris ihn betroffen gemacht haben, bemerkt auch Bielig: „Ich habe Montagabend wie viele andere völlig sprachlos am Fernseher gehangen.“
„Was würden wir tun in so einer Situation?“ Das ist eine der Fragen, die sich erfahrene Feuerwehrmänner wie Peter Krause gestellt haben angesichts der stundenlang lodernden Flammen in dem Wahrzeichen der französischen Hauptstadt. Krause ist Leiter der Hauptwache der Berufsfeuerwehr und sagt: „Ich möchte das nicht erleben.“
Wenn es dennoch zu einem Brand kommen sollte an solch exponierten Objekten wie Schlossensemble, Stadtkirche oder Lutherhaus, dann seien die Einsatzkräfte jedenfalls gewappnet. Es gibt extra Einsatzpläne für sämtliche Schwerpunktobjekte und die bereits erwähnten regelmäßigen Besichtigungen, um etwa die Zugangswege genau zu kennen oder besondere Attraktionen, die es zu retten gilt. Wenn Baumaßnahmen anstehen, stattet die Hauptwache auch außer der Reihe Besuche ab, um auf Veränderungen reagieren zu können, so Krause. (mz)