Marktplatz nicht nur für religiöse Gäste
WITTENBERG/MZ. - Zum "Spirituellen Tourismus" in diesem Sinne wird es in der Lutherstadt erstmals eine eigene Messe geben, und zwar am 24. und 25. Februar in der Leucorea. Pastorin Scheinemann-Kohler, die selbst seit 2005 derartige Aufenthalte in Wittenberg anbietet, ist Mitorganisatorin der Veranstaltung; die Federführung hat der Verband "Tourismusregion Wittenberg".
"Das ist alles Neuland", erklärt dessen Geschäftsführerin Elke Witt durchaus erfreut. 24 Anbieter, und damit letztlich alles, was in dieser Branche in Wittenberg und der weiteren Umgebung bis hinauf nach Jüterbog und hinüber nach Torgau Rang und Namen habe, werde sich an diesen beiden Tagen präsentieren. Als potenzielle Besucher angeschrieben hatte man 1 500 Adressen in ganz Deutschland, Kirchgemeinden, Kirchenzeitungsredaktionen, christliche Bildungseinrichtungen, kurz: alles, was Interesse haben könnte an einem religiös grundierten Aufenthalt in Wittenberg. 70 verbindliche Anmeldungen sind - bislang - die Ausbeute dieser Aktion und "wir finden das viel", so Elke Witt.
Belastbare Zahlen, welchen Rang der spirituelle - also in erster Linie religiös motivierte - Tourismus in Wittenberg spielt, gebe es nicht; sie schätze ihn auf etwa zehn Prozent (was also deutlich weniger ist als die Fraktion der Radfahrer - die freilich auch fromm sein mögen). So viel aber sei klar: "Das ist noch nicht in dem Topf, wo's kochen soll", sprich, da ist noch deutlich mehr drin für die Lutherstadt, die bekanntlich einem Riesenjubiläum mit vielen tausenden Besuchern entgegensieht.
Weshalb man mit der Messe "Christen unterwegs in Wittenberg", der Eintritt ist übrigens frei, auch "Innenmarketing" betreiben möchte: "Wir haben das Gefühl, dass sich die einheimische Bevölkerung nicht so interessiert" für 2017, so Elke Witt. Auch das also soll sich möglichst ändern. Mit der Veranstaltung wolle man daher gleichermaßen den Wittenbergern die Gelegenheit geben, sich darüber zu informieren, was die da so machen, die von der Kirche.