Marcus Hempels Tod am Arsenal Marcus Hempels Tod am Arsenal: Prozess um Sabri H. wird fortgesetzt

Magdeburg/Wittenberg - Der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter im Fall Marcus Hempel soll Ende Februar fortgesetzt werden. Wie das Landgericht Magdeburg der MZ bestätigte, soll allerdings weiter unter Ausschluss der Öffentlichkeit verhandelt werden. Somit scheint weiterhin eine Jugendstrafe im Raum zu stehen. Bei Prozessen gegen jugendliche Angeklagte wird die Öffentlichkeit grundsätzlich ausgeschlossen.
Sabri H. wird zur Last gelegt, im September 2017 dem 30-jährigen Wittenberger Marcus Hempel nach einem Gerangel vor dem Einkaufszentrum „Arsenal“ geschlagen und ihn damit zu Fall gebracht zu haben. Marcus Hempel erlag später seinen schweren Kopfverletzungen.
Zweifel entstanden beim Prozess am Alter des Angeklagten. Der hatte angegeben, zum Tatzeitpunkt 17 Jahre alt gewesen zu sein und somit dem Jugendstrafrecht zu unterliegen.
Nebenkläger im Prozess ist der Vater des Opfers. Der hatte wiederholt gefordert, dass das Alter des Angeklagten, der aus Syrien stammt, mithilfe eines Gutachtens festgestellt wird. Deswegen und auch weil andere Verfahren bevorzugt behandelt wurden, hatte sich der Prozess immer weiter verschoben. Hempels Anwalt hatte gegenüber der MZ bereits von Prozessverschleppung gesprochen.
Das Gericht ist angehalten, Verfahren, in denen Angeklagte in Untersuchungshaft sitzen, bevorzugt zu behandeln. Da Sabri H. auf freiem Fuß ist, wurde sein Prozess mehrfach zurückgestellt. Im Juni 2019 war der Prozessauftakt wegen Terminschwierigkeiten geplatzt, auf September verschoben und dann wieder neu terminiert worden.
Sabri H. ist wegen Körperverletzung mit Todesfolge angeklagt. Der Angeklagte soll nicht beabsichtigt haben, sein Opfer zu töten, musste aber beim Zuschlagen mit den Folgen rechnen, so die Anklage. Ihm droht eine Freiheitsstrafe zwischen sechs Monaten und zehn Jahren. (mz)