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Lutherwanderung nach Wittenberg Lutherwanderung nach Wittenberg: 45 Kilometer fürs Jubiläum

Von Ute König 26.08.2014, 19:55
Bernhard „Luther“ Naumann und Rainer Schultz auf dem Weg.
Bernhard „Luther“ Naumann und Rainer Schultz auf dem Weg. Archiv/Klitzsch Lizenz

Wittenberg/MZ - Bernhard Naumann, Torsten Zugehör und Rainer Schultz schnüren am Freitag wieder die Stiefel. Bei der dritten Lutherwanderung nehmen sie als Martin Luther, Johann von Staupitz und Hofmusikus in diesem Jahr den Luther-Tetzel-Weg von Jüterbog nach Wittenberg in Angriff. Wanderfreudige dürfen sich der Gruppe anschließen. Die MZ hat die Einladung angenommen und wird von unterwegs live berichten.

Die Lutherwanderung kann unter www.mz-web.de/wittenberg und auf der Facebookseite der MZ Wittenberg live verfolgt werden.

„Die Wunden waren kaum vernarbt, da reifte schon der Gedanke, wir müssen 2014 etwas ähnliches initiieren“, sagt Rainer Schultz. Nur gehen es die Wanderer dieses Mal etwas kleiner an. Mit den 68 Kilometern von Torgau nach Wittenberg hatten sie im vergangenen Jahr ordentlich zu kämpfen. Am Freitag werden es deshalb „nur“ 45 Kilometer in geplanten elfeinhalb Stunden. Auch dieses Pensum ist sportlich. Aber das sei machbar. Ausreichend Pausen sind eingeplant und der Versorgungswagen ist gut bestückt mit Verpflegung - und Blasenpflastern.

"Wir-Gefühl" soll entstehen

Begleitet werden Naumann, Bürgermeister Zugehör (parteilos) und Schultz von Wittenberger Botenläufern und Katharina von Bora alias Katja Wartmann. Einige Wanderfreunde vom vergangenen Jahr haben sich ebenfalls wieder angemeldet. Weitere, so hofft man, schließen sich noch spontan an. Vielleicht sogar aus benachbarten Städten. Mit Blick auf 2017 soll sich ein „Wir-Gefühl“ entwickeln. „Das Reformationsjubiläum ist nicht nur die Stadt, das ist die ganze Region“, betont Naumann.

Start ist um 7 Uhr an der Nikolaikirche in Jüterbog. Aber auch unterwegs dürfen sich jederzeit noch Wanderer anschließen, dafür wurden die groben Ankunftszeiten an den Stationen vorab ausgerechnet. Entlang des Weges ist bekannt, dass Luther und Co. durch die Lande ziehen. Mancherorts rechnen die Organisatoren deshalb mit Empfängen. Fester Programmpunkt ist ein „Kleines Orgelintermezzo“ um 14.45 Uhr in der Kirche Zahna.

Brauhaus ist Endstation

Johann Tetzel war zu Zeiten Luthers ein bekannter Ablassprediger im Kurfürstentum Sachsen. 1517 kam er nach Jüterbog, um Ablassbriefe zu verkaufen. Auch viele Wittenberger wurden davon nach Jüterbog gelockt. Für Luther, der sich bekanntlich gegen die Ablasspraxis stellte, war das einer der Gründe, seine 95 Thesen an das Portal der Wittenberger Schlosskirche zu schlagen. 

Auf den letzten Metern in der Lutherstadt - ab der Luthereiche - werden die Wanderer wieder von der Stadtwache begleitet. Endgültiges Ziel ist dann das Wittenberger Brauhaus, wo sie den Tag bei einem Bierchen ausklingen lassen - und vielleicht schon Pläne für 2015 schmieden. „Es ist zu befürchten“, so Naumann, „dass wir aus der Tradition, die wir selbst geschaffen haben, nicht mehr herauskommen.“ Wer nicht mitwandern kann, muss trotzdem nichts verpassen. Die MZ schlüpft ebenfalls in die Wanderstiefel und berichtet am Freitag mit Fotos und Texten im Internet live von den Erlebnissen.

Die Wanderroute am Freitag.
Die Wanderroute am Freitag.
Grafik: MZ Lizenz