Lebenssinn im Fokus
JESSEN/MZ. - Die in Osnabrück ansässigen, ursprünglich aus Kasachstan stammenden 24- und 27-Jährigen betonten, es gefalle ihnen in Jessen sehr gut und sie fühlten sich durch die Gemeinde und deren Leiter, Frank Peschel, herzlich aufgenommen. Julia Moor, die Anfang April ihr zweites Kind erwartet, erzählte, dass sie sich inzwischen gut integriert in die deutsche Gesellschaft fühlt. Ein Grund dafür ist sicherlich die Tatsache, dass die komplette Baptisten-Gemeinde aus ihrem Heimatort nach Deutschland übersiedelte und die gewohnten Strukturen erhalten blieben. So konnten die beiden kurzfristig den Jugend-Männerchor aus Bad Essen begeistern, am Sonntag in der Jessener Gemeinde die musikalische Umrahmung zu übernehmen.
Die sieben jungen Männer singen seit rund einem Jahr zusammen und kommen aus tief religiös geprägten russlanddeutschen Elternhäusern. Einer von ihnen, Samuel, berichtete der Gemeinde von seiner Hinwendung zu Jesus. Der 19-Jährige, der seine Freizeit früher am PC verbrachte, fand erst durch Jesus ins wirkliche Leben. Der Glaube gibt ihm Halt.
Willi Moor schöpfte in seiner Predigt auch aus solchen Erfahrungen, als er die Gläubigen darauf hinwies, dass Jesus bei allem, was sie tun, was sie erleiden, stets an ihrer Seite sei. Jesus spreche durch die Bibel. Sie zeige, Gott liebt jeden Einzelnen. Dennoch mahnte Willi Moor: "Für jede Tat im Leben müssen wir im Tode Rechenschaft ablegen." Daher sei es jetzt an der Zeit, über den Sinn des Lebens nachzudenken. "Alles, was wir im Leben anhäufen, ist nichts mehr wert, wenn wir sterben." Die Sünde habe zwei Orte: Entweder der Gläubige habe sie auf Jesus gelegt oder sie hänge um seinen Hals und ziehe ihn ins Verderben. Durch das Lesen der Bibel und Gebete könne ein Sünden beladenes Leben sich wandeln in ein Gott gefälliges. Das geschehe ganz persönlich. Jesus lasse unsere Seele gesunden und schenke ein lohnendes Leben.
Willi Moor selbst und seine Frau wollen für ihr weiteres Leben Gott entscheiden lassen. Wenn sie ihr Diplom in der Tasche haben, werden sie als Missionare ins Ausland gehen. Wohin, das soll Gott entscheiden. Wo sie eben gebraucht werden. Einen kleinen Wunsch hat der dann zweifache Papa aber doch: Brasilien. "Da war ich schon mal und es war traumhaft."