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Land und Leute Land und Leute: An der historischen Senfmühle geht es weiter

Von Corinna Nitz 14.02.2019, 19:32
Sven Kröber aus Lubast will den gesellschaftlichen Wandel gern aktiv mitgestalten - und lädt auch andere dazu ein.
Sven Kröber aus Lubast will den gesellschaftlichen Wandel gern aktiv mitgestalten - und lädt auch andere dazu ein. Thomas Klitzsch

Lubast - Die Vorbereitungsarbeiten für einen geplanten Umbau der historischen Senfmühle bei Lubast sollen fortgesetzt werden. Wie Sven Kröber vom zuständigen Merk-mal-Verein mitteilt, startet am 18. Februar ein weiteres Baucamp, zu dem Interessierte sich noch bis zum 15. Februar anmelden können.

Wie schon 2018, so wird auch diesmal mit dem Internationalen Bauorden kooperiert. Unter dem Motto „Anpacken und Wandel mitgestalten“ treffen junge Menschen aus Deutschland, Spanien und der Ukraine mit Bauexperten und freiwilligen Helfern aus der Region zusammen, um den Verein zu unterstützen.

Der strebt durch einen Umbau eine ganzjährige Nutzung der Senfmühle an. Entstehen soll „nach und nach ein Lern- und Begegnungsort mit Herberge“. Ein Schwerpunkt der jetzt geplanten Arbeiten bestehe in der Herstellung von Bauholz. Dazu werden die Helfer Bäume auf einem Klein-Sägewerk zu Balken und Brettern zuschneiden, hobeln, streichen und ablagern, so Kröber, der ankündigt, dass die jungen Leute, um die verschiedenen Arbeitsprozesse kennenzulernen, in Arbeitsteams rotierend organisiert werden sollen.

Anmeldungen für das Baucamp sind bis zum 15. Februar möglich bei Sven Kröber vom Merk-mal-Verein, Tel. 034921/21880, oder an post@

hausspes-merk-mal.de per E-Mail. Unter www.hausspes-merkmal.de stehen Informationen auch im Internet. Das Camp wird erneut vom Internationalen Bauorden unterstützt.

Dieser organisiert seit über 60 Jahren Jugendbegegnungen, Friedensdienste und Hilfsprojekte in Europa. Etwa werden soziale und gemeinnützige Einrichtungen durch Bau- und Renovierungsarbeiten unterstützt. Der Bauorden Deutschland wird von einem gemeinnützigen Verein getragen, die Arbeit von der Geschäftsstelle in Ludwigshafen organisiert.

Der deutsche Bauorden plant eigenen Angaben zufolge mit seinen Partnern jährlich etwa 120 Hilfsprojekte - die Baucamps in Europa. Etwa 360000 vorwiegend junge Menschen, u.a. Schüler, Studierende, Auszubildende, Handwerker, haben bisher als Freiwillige geholfen. Die Kosten übernehmen zum großen Teil Spender.  CNI

Dadurch könnten die Baucamp-Teilnehmer an verschiedenen Stellen mitarbeiten. Sollten witterungsbedingt keine Sägearbeiten möglich sein, könnten andere Vorbereitungsarbeiten durchgeführt werden, um etwa Baufreiheit in und um die Senfmühle herum zu schaffen.

Die Senfmühle befindet sich auf dem Grundstück der Kröbers, das diese in den 1990er Jahren erworben haben. Neben dem frühen Engagement auch für sozial schwache Menschen, die dort unterkommen konnten, wird das Objekt nun auch vom Merk-mal-Verein genutzt. Die Rede ist in diesem Zusammenhang von Umweltbildungsprojekten, aktuell gebe es Angebote für Menschen, die in ihren eigenen Orten etwas bewegen wollen.

Kröber, von Hause aus Diplomgeograf, unterstützt mit verschiedenen Partnern seit 2015 Menschen, die die Zukunft und den gesellschaftlichen Wandel aktiv mitgestalten möchten. Mit seinem Verein hatte er es 2017 auch in das Buch „Neuland gewinnen. Die Zukunft in Ostdeutschland gestalten“ geschafft, das im Rahmen des Programms „Neulandgewinner“ der Robert-Bosch-Stiftung entstanden war (die MZ berichtete ausführlich).

Über das bevorstehende Baucamp sagt Kröber zur MZ, dass, wer mitmachen möchte, anpacken können „und gute Laune mitbringen sollte“.

(mz)