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Kreis Wittenberg Kreis Wittenberg: In Selbitz ist Lächeln Pflicht

Von ALEXANDER BAUMBACH 07.06.2011, 17:08

SELBITZ/MZ. - "Wir haben uns überlegt, warum die Menschen überhaupt fotografieren", erklärt die Kindergärtnerin.

Erstaunliche Antworten der Knirpse

"Dabei kamen schon erstaunliche Antworten heraus." - Lara wollte sich daran erinnern, wie sie früher einmal ausgesehen hat. Das deckt sich mit Annemaries Wunsch, die eigene Kindheit irgendwann einmal vor dem geistigen Auge wieder erstehen zu lassen. Aber auch Feiern, Geburtstage, Ostern und Weihnachten wollten die kleinen Fotografen nicht vergessen. Der Ausflug in die Geschichte der Fotografie wurde dabei gern angenommen - nicht nur theoretisch. Mit alten Fotoapparaten aus Elternhand - einige Stücke bereits über 100 Jahre alt - konnten die Kinder vorsichtig die Entwicklung der Technik betrachten. Mit einer alten Agfa-Box ging es über tragbare Balgenkameras bis zu einer modernen, großen Spiegelreflex. "Puh, ist die schwer", stöhnte da Celine. Und auch ein alter Negativ-Streifen war exotisch für die Kinder - Schwarz-Weiß-Bilder zeigten Annemaries Großvater als Baby - da hielten sich alle die Bäuche vor Lachen, kennt man diesen doch sonst eher als seriösen, weißbärtigen Mann, wenn er seine Enkeltochter aus dem Kindergarten abholt. Die alten Kameras, Fotos und Negative standen jedenfalls im großen Kontrast zu den heute meist nur noch digitalen Aufnahmegeräten. Um auch ein Gefühl für die Technik vergangener Tage zu erzeugen, versuchten sich die Kinder um Astrid Tack auch an einer selbstgebauten Lochkamera. Dass diese nicht so richtig funktionierte wie erhofft, tat dem Spaß an der Arbeit aber keinen Abbruch.

"Irgendwie gab es kein auf dem Kopf stehendes Bild auf dem Butterbrotpapier", verrät Christine Kelsch. Sie leitet seit Januar die Selbitzer Kindertagesstätte und fand die Idee, ein Fotoprojekt durchzuführen, gut. "Die Kinder haben ihre Lieblingskamera gemalt und konnten ihre eigenen Fotos von zu Hause mitbringen - da kam keine Langeweile auf", erzählt sie. Höhepunkt des Fotoworkshops war das "Fest der kleinen Fotografen" - zur Erinnerung erhielt jedes Kind eine Medaille.

Lieblingsspielzeuge im Kamerablick

Mit einer modernen digitalen Kamera konnten sich die Nachwuchs-Künstler dann austoben und fotografierten ihre Lieblingsspielzeuge im improvisierten Studio. Leni und Elisa hatten es besonders die Plastik-Elefanten angetan, sogar eine original Dickhäuter-Parade wie aus dem Dschungelbuch fand sich auf der Collage im Flur der Einrichtung wieder.

Daneben hingen Puppen, Werkzeuge und Stoffhunde, manche gleich dreimal abgelichtet - nur der kleine Leon ließ sich nicht von den anderen beeinflussen: Sein Foto zeigt als einziges einen großen Spielzeug-Traktor.