"König von Deutschland" "König von Deutschland": Peter Fitzek verliert letzten Rest von seinem "Königreich"

Reinsdorf - Der Verkauf des Grundstücks Am Bahnhof 4 im Wittenberger Ortsteil Reinsdorf ist rechtmäßig. Das geht aus einer Entscheidung der 4. Zivilkammer des Landgerichts Dessau-Roßlau hervor. Frank Straube, Pressesprecher des Gerichts, bestätigte, dass damit die Klage von Peter Fitzek, selbsternannter König von Deutschland, scheiterte. Fitzek wollte durch ein einstweiliges Verfügungsverfahren den Verkauf anfechten.
Das Grundstück in der Lutherstadt befand sich ursprünglich im Eigentum des Vereins Ganzheitliche Wege, den ebenfalls Fitzek ins Leben gerufen hatte. Von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) war indes die Abwicklung des „Königreichs Deutschland“ und der mit ihm verbundenen Vereine, zu denen etwa auch die „Königliche Reichsbank“ und die „NeuDeutsche Gesundheitskasse“ gehörten, angeordnet worden.
Der von der Bafin eingesetzte Abwickler sorgte dann für die Veräußerung des Grundstücks. Der neue Eigentümer steht mittlerweile im Grundbuch. Zur Untermauerung seiner Rechtsposition hatte Peter Fitzek auf einen notariell beurkundeten Vertrag aus dem Jahr 2013 verwiesen. Danach sollte das Grundstück vom Verein Ganzheitliche Wege der Stiftung Königreich Deutschland übertragen werden.
Folglich, so Fitzek in seiner Rolle als Treuhänder der Stiftung, hätte der Abwickler Stefan Oppermann, Rechtsanwalt in Nürnberg, den Verkauf nicht abschließen dürfen. Dies sah die zuständige Einzelrichterin Sabine Walter anders. Aus ihrer Warte erwarb die beklagte Gegenseite das Grundstück rechtmäßig.
Der Fitzek-Vertraute Martin Schulz sieht die ganze Angelegenheit relativ gelassen. „Das ist ja die erste Instanz. Außerdem hat sich der Grund für die Veräußerung ja erledigt“, erklärt er am Dienstag gegenüber der MZ.
Wird der „König“ Peter Fitzek jetzt obdachlos?
Die Immobilie in Reinsdorf ist auch Rückzugsort für diejenigen Anhänger, die nach der Zwangsräumung des ehemaligen Krankenhausgeländes in Apollensdorf untergebracht werden mussten. „Das ist ein Staatsgeheimnis“, antwortet Martin Schulz ausweichend auf die Frage, ob das Königreich noch weitere Immobilien besitzt. (mz)