Kommunikation statt Marmelade
Wittenberg/MZ. - "Ich bin froh, dass der Strukturwandel hier so erfolgreich funktioniert", bekundet Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Reiner Haseloff (CDU) bei seinem Besuch in den frisch sanierten Räumlichkeiten.
Nicht allein lobende Worte hat der Minister indes mitgebracht, sondern auch einen Fördermittelbescheid, der dem Gelingen dieses Wandels durchaus zuträglich gewesen sein dürfte. Genaue Summen werden - auch auf Nachfrage - nicht preisgegeben. Die Investitionssumme liege im siebenstelligen Bereich, soviel verrät Marcus Schulz, bei Sitel Deutschland zuständig für die ostdeutschen Niederlassungen immerhin.
Es ist dies schon der vierte Standort des Unternehmens in Sachsen-Anhalt (zwei Niederlassungen gibt es in Dessau und auch in der Lutherstadt existiert bereits ein weiteres Call-Center). Und Sitel Manager Schulz ist überzeugt, dass die Branche weiterhin im Aufwind, der Markt noch nicht gesättigt ist, obgleich in der Bundesrepublik bereits rund 4 000 Call-Center arbeiten. "Wir sind mit unseren Kunden gewachsen - und das ist auch für die Zukunft ein realistischer Weg." Bis zum Ende des Jahres will man am Standort Wittenberg bis zu 1 000 Menschen beschäftigen. Man suche auch aktuell noch neue Mitarbeiter.
Das Grundstück in der Friedrichstraße war bereits im Jahre 2002 von der Bad Schmiedeberger Firmengruppe Blum erworben worden. Sukzessive habe man nach Nutzungsmöglichkeiten für die 30 000 m² umfassende Industriebrache gesucht und Konzepte entwickelt, so Geschäftsführer Manfred Blum. Ausbau- und Sanierungsmaßnahmen wurden direkt nach Wünschen und Bedürfnissen der künftigen Nutzer in Angriff genommen. Hinter der alten Backsteinfassade wurden für Sitel hochmoderne Räumlichkeiten gestaltet, weitere Räume werden im Rahmen des zweiten Bauabschnittes fertig gestellt. Dabei wird es indes nicht bleiben. Andere Betriebe sollen nach den Vorstellungen von Manfred Blum hinzu kommen. Unter dem Titel "Forum Friedrichstraße" hat der Geschäftsführer zusammen mit seiner Frau Renate Blum ein Nutzungskonzept entwickelt, zu dem nicht nur bezugsfertige Betriebsstätten für Handwerker, mittelständische Unternehmen sowie Praxisräume für Mediziner gehören. Darüber hinaus soll eine moderne Eventhalle für 600 Gäste entstehen, Parkplätze für rund 250 Fahrzeuge sind ebenfalls geplant.