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Hundesport in Kemberg Hundesport in Kemberg: Mensch und Tier im Gleichklang

Von Andreas Benedix 05.04.2016, 14:40
Marie-Kristin Rauschning mit Schäferhund Cliff während der Prüfung in Kemberg
Marie-Kristin Rauschning mit Schäferhund Cliff während der Prüfung in Kemberg Andreas Benedix

Kemberg - Strahlender Sonnenschein kündigt den ersten wirklichen Frühlingstag des Jahres an, als sich am Samstagvormittag etliche Zwei- und Vierbeiner auf dem Vereinsgelände der „Hundefreunde Kemberg“ treffen.

Für einige Mitglieder dieser Interessengemeinschaft ist es ein besonderer Tag. Gemeinsam mit ihren treuen Gefährten auf vier Pfoten wollen sie die für sie entscheidende Basisprüfung, die Begleithundeprüfung, ablegen. „Eine bestandene Begleithundeprüfung ist die Voraussetzung dafür, dass unsere Mitglieder in Zukunft an den unterschiedlichsten Disziplinen des Hundesports teilnehmen dürfen“, erklärt die Verantwortliche für Öffentlichkeitsarbeit des Vereins, Manuela Glaeske.

Darüber hinaus erachtet sie einen solchen Befähigungsbeleg für Mensch und Tier als äußerst sinnvoll. „Jeder Autofahrer muss einen Führerschein erwerben. Auch für Hundebesitzer sollte es selbstverständlich sein, einen Nachweis über entsprechende Kenntnisse zum Umgang mit seinem Tier zu erbringen. Eine Mitgliedschaft in unserer Organisation ist dafür bestens geeignet“, so ihre Überzeugung. Mit dieser Einstellung ist sie nicht allein. Vereinsvorsitzende Ilona Aleithe hat selbst die Erfahrung gemacht, dass die Zugehörigkeit zu einem Hundesportverein von Vorteil ist.

„Mein Mann hat nach dem Ableben unseres ersten Vierbeiners einen Schäferhundwelpen angebracht. Ich hatte Angst, den nicht richtig erziehen zu können. So hat mich mein Weg zu den Hundefreunden in Kemberg geführt“, erinnert sie sich. Natürlich haben sie und ihr Hund die besagte Basisprüfung längst mit Bravour gemeistert. Diese gliedert sich in zwei Abschnitte. Im theoretischen Teil ist das Wissen von Herrchen oder Frauchen über die Haltung und Pflege ihrer Schützlinge, deren Anatomie, den speziellen Umgang mit Welpen bis hin zu Erste-Hilfe-Maßnahmen gefragt. Innerhalb der praktischen Prüfung wird auf Gehorsam, Leinenführigkeit, exakte Freifolge (Begleitung ohne Leine), auf das schnelle Ausführen der Kommandos sowie auf das Verhalten im Straßenverkehr geachtet.

„Sei nicht so nervös, das überträgt sich auf deinen Cliff“, ruft ein erfahrener Hundefreund. Gerichtet sind die Worte an Marie-Kristin Rauschning, Obwohl die junge Hundesportlerin bei Meisterschaften schon manchen Titel abräumen konnte, ist sie aufgeregt. Ihr anderthalb Jahre alter Schäferhund „Cliff“ soll unter ihrer Führung diese Erfolgsserie einmal fortsetzen. Doch vor der Ausbildung für den Turnierhundesport steht die Basisprüfung.

Eine weitere Kandidatin ist Anna-Luisa Szczepanski aus Wittenberg. Den theoretischen Teil soeben mit Erfolg bestanden, fiebert sie nun der praktischen Prüfung entgegen. Ihre anderthalb Jahre alte „Layla“, ein Mischling aus Cockerspaniel und Beagle, wirkt etwas zappelig. „Auf den Hund gekommen“ ist Szczepanski durch ihre Eltern. „Wir hatten bereits Hunde zu Hause. Layla habe ich als ganz junges Tier erworben. Auf den heutigen Tag habe ich sie auch deshalb vorbereitet, um sie vom Kopf her mehr zu beschäftigen“, erzählt die junge Frau. Am Ende wird es es für sie und ihren Liebling noch nicht ganz reichen.

Die Chancen für einen erfolgreichen Abschluss im zweiten Anlauf stehen jedoch sehr gut. Bestätigt wird das durch Stephanie Marx. Den strengen Augen der seit sieben Jahren als Leistungsrichterin agierenden Trebitzerin entgeht nichts. Auch der kleinste Fehler wird mit Punktabzug geahndet. Mit dem Umfeld ist sie zufrieden. „Ich bin öfter in Kemberg. Die Organisation solcher Prüfungen klappt hier.“ (mz)