Feuerwehr-Nationalmannschaft Feuerwehr-Nationalmannschaft: Nudersdorfer Florian Homuth will Weltmeister werden

Nudersdorf - Mitglied in der Nationalmannschaft zu sein ist für Florian Homuth ein ganz neues Gefühl. Na ja, vielleicht nicht ganz neu. „Im vorigen Jahr war ich bereits im erweiterten Kader“, sagt der 23-Jährige. Eine Krankheit hatte ihn damals zurückgeworfen, aber er hat sich zurückgekämpft.
Was der junge Mann aus Nudersdorf macht? Er ist Feuerwehrmann, aber eben kein gewöhnlicher. Homuth trainiert ab diesem Jahr mit dem deutschen Nationalteam für die Weltmeisterschaft im Feuerwehrsport, die Mitte September in der Slowakei stattfindet. Jetzt, wo andere bei fast sommerlichen Temperaturen im Garten sind oder schon fast ans Baden gehen denken, schwitzt er mit neun anderen Feuerwehrsportlern drei Mal im Monat auf der Nudersdorfer Wettkampfbahn. Dazu kommt das Einzeltraining, „mit Kraftraum drei bis vier Mal pro Woche“.
Begonnen in der Jugendwehr
Angefangen hat er mit zehn Jahren in der Jugendfeuerwehr. „Meine ganzen Altersgenossen waren in der Feuerwehr. Wir haben Löschangriff nass gemacht, Sport eben.“ Dann stieg er in die Nudersdorfer Männermannschaft auf, lief viele Jahre beim Löschangriff um Punkte und Pokale. Als Ortswehrleiter René Grunwald seine Mannschaft für den Mehrkampf fit machte und 2009 einen Hakenleiterturm aufbaute, hat ihn das neugierig gemacht.
Erst einmal habe er sich die Technik angeschaut, mittels einer Hakenleiter bis in die Höhe von drei Etagen zu klettern. „Das sieht schon spektakulär aus. Ich habe es dann mal probiert“, erzählt er.
„Man fängt langsam an. Bei meinen ersten Wettkämpfen habe ich 25 Sekunden gebraucht.“ Diese Zeiten sind vorbei, seit vier Jahren ist Florian Homuth Landesmeister im Hakenleitersteigen, seither hat noch keine weitere Meisterschaft stattgefunden. Auch auf der 100-Meter-Hindernisbahn hat er gesiegt, ist in dieser Disziplin inzwischen jedoch schon „entthront“ worden.
Nun will er mit der Nationalmannschaft, die die besten Mitglieder aus fünf Teams vereint, zu ganz großen Titeln aufbrechen. „Das motiviert schon und ist eine persönliche Ehre. Die anderen sind in sportlicher Hinsicht weiter“, weiß er. Das mag auch damit zusammenhängen, dass die übrigen im Team fast alle Berufsfeuerwehrleute sind und beste Trainingsbedingungen haben.
Wobei: Mit dem Hakenleiterturm am Gerätehaus und der Tartanbahn auf dem benachbarten Sportplatz für den Hindernislauf und die Hindernisstaffel ist Nuderdorf als kleine Feuerwehr beileibe nicht schlecht aufgestellt.
Zeitlich von Vorteil für Homuth ist, dass er im Ort bei der Quarzsand GmbH arbeitet. Sein Arbeitgeber unterstütze ihn sehr, nicht nur bei Einsätzen, auch für das Training stelle er ihn frei, ist der Feuerwehrmann dankbar. Dass er derzeit so oft trainiere, dafür habe auch seine Partnerin Verständnis.
Kniffe vom Trainer
Derzeit ist vor allem Mannschaftstraining im Löschangriff angesagt. Das bedeutet, zig Mal das Material korrekt hinzulegen und auf Kommando die Löschstrecke aufzubauen. René Grunwald muss die Männer nicht motivieren, auch Florian Homuth nicht. Der Trainer kennt alle Kniffe, nicht umsonst war Nudersdorf 20 Jahre im Löschangriff nass an der Spitze.
„Der Löschangriff ist die Disziplin, bei der wir etwas reißen können“, ist Grunwald überzeugt. Und wenn der Mann am rechten Strahlrohr Florian heißt... (mz)