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Sicherheit Feuerwehr in Oranienbaum-Wörlitz ist für Notfall gerüstet

Die Stadt Oranienbaum-Wörlitz bekommt einen mobilen Löschwasserbehälter.

Von Andreas Behling 08.05.2021, 09:04
Philipp Nahrstedt, Jan Wieczorek und  Maik Strömer (v. l. n. r.) mit dem mobilen Löschwasserbehälter
Philipp Nahrstedt, Jan Wieczorek und Maik Strömer (v. l. n. r.) mit dem mobilen Löschwasserbehälter (Foto: Behling)

Oranienbaum-Wörlitz

216 Kilogramm schwer, knapp neun Meter im Durchmesser, fast zwei Meter hoch und - das ist das Wichtigste - 56.000 Liter fassend. Mit diesen durchaus imposanten Daten wartet der mobile Löschwasserbehälter auf, den Philipp Nahrstedt, Leiter des Betreuungsforstamtes Annaburg, für das Landesumweltministerium an die Stadt Oranienbaum-Wörlitz übergeben hat.

Platz findet das Kunststoffbecken, das sich beim Befüllen selbst aufbaut, zunächst im Depot der Ortsfeuerwehr Riesigk. Der Behälter, so die Meinung von Stadtwehrleiter Jan Wieczorek, stelle einen weiteren taktischen Baustein bei der Löschwasser-Bereitstellung und -versorgung dar. Gerade in schwer zugänglichen Bereichen des Stadtwaldes von Oranienbaum-Wörlitz und in der Oranienbaumer Heide könnte der Behälter von großem Nutzen sein.

Leihvertrag statt Zuschuss

„Es ist der größte seiner Art, der verfügbar ist“, berichtete Nahrstedt. Einen Zuschuss musste die Kommune nicht aufbringen. Aufgabe von Bürgermeister Maik Strömer (CDU) war es lediglich, einen Leihvertrag zu unterzeichnen. Der etwa 9.000 Euro teure Löschwasserbehälter kann gerade dort, wo es keine Löschwasserbrunnen für die direkte Entnahme gibt - „Vielerorts sind die Grundwasserstände dramatisch gesunken“, berichtete der Forstamtsleiter -, gute Dienste leisten.

Im Ernstfall wird ein Pendelverkehr eingerichtet, schilderte Wieczorek die Vorgehensweise. Über eine Wegstrecke wird dafür gesorgt, dass der als Zwischenspeicher fungierende Behälter stetig neues Wasser erhält. Und die andere Wegstrecke führt vom Vorratslager zum Einsatzort. „Der Lieferverkehr läuft kontinuierlich ab. Das Vorgehen wird optimiert. Zumal mit dem Schlauchmaterial eine kürzere Wegstrecke überwunden werden muss. Das spart Ressourcen“, beschrieb der Stadtwehrleiter die Vorteile.

In der Hauptwindrichtung

„Die stärker bewaldeten Zonen der Stadt liegen alle in der Hauptwindrichtung“, merkte Nahrstedt an. Somit trage der Behälter - insgesamt 13 Stück stellte das Umweltministerium für das Land zur Verfügung, im Landkreis Wittenberg wurden Jessen und Oranienbaum-Wörlitz mit je einem Exemplar ausgestattet - zum Schutz der Areale bei.

In Zusammenarbeit mit dem Trinkwasserversorger Heidewasser GmbH, der das Wasserwerk am sogenannten Birkendreieck an der Bundesstraße?107 betreibt, plant die Stadt im Übrigen, die günstigsten Standorte für weitere stationäre Brunnen zu ermitteln. Eine dieser Entnahmestellen im Wald wird zwischen 10.000 und 12.000 Euro kosten. (mz)