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Ein neuer Chef am Königsee?

Von Sabine Wesner 14.06.2006, 15:57

Rotta/MZ. - "Bisher haben wir das Objekt als Eigenbetrieb der Kommune selbst bewirtschaftet", erklärt Rottas Bürgermeister Günter Adamczyk. Der Grund dafür waren öffentliche Fördermittel, die nach der Wende in das 19 Hektar große Gelände mit Plätzen für etwa 200 Dauer- und 50 Kurzzeitcamper geflossen sind. "Die Bindungsfrist für diese Gelder ist vor knapp zwei Jahren abgelaufen. Und da die Leitung des Objektes für eine so kleine Kommune sehr aufwendig und wegen der vielen bürokratischen Hürden auch recht schwerfällig ist, haben wir uns im Gemeinderat für eine Verpachtung an einen privaten Betreiber entschieden", erklärt das Gemeindeoberhaupt.

Noch bis zum 30. Juni läuft die öffentliche Ausschreibung. Interessenten erhalten bei der Verwaltungsgemeinschaft Kemberg gegen eine Schutzgebühr von 50 Euro umfangreiches Informationsmaterial über des Areal. "Auf Wunsch stehe ich auch für Vor-Ort-Termine zur Verfügung", bietet Adamczyk an, potenziellen Bewerbern persönlich das idyllisch mitten im Nadelwald gelegene Gelände, zu dem neben dem Verwaltungsgebäude und zwei Bungalows auch der Königsee selbst gehört, zu präsentieren. Termine dafür können im Rathaus Kemberg unter Telefon 03 49 21 / 7 12 16 bei Frau Focke vereinbart werden.

"Von den Bewerbern erwarten wir ein detailliertes Nutzungskonzept, das gewährleistet, dass der Platz zum Wohle der Bürger weiter entwickelt wird", erklärt der Bürgermeister. Dies werde bei der für August / September vorgesehenen Entscheidung des Gemeinderates darüber, wer künftig die Geschicke am Königsee leiten soll, den Ausschlag bei der Vergabe geben", verrät der pensionierte Verwaltungsangestellte, das bereits erste Bewerbungen in Kemberg eingegangen sind. Auch die Pachthöhe wird sich nach dem Konzept richten, erklärt Adamczyk, der sich mit dem Vorhaben nicht nur Pachteinnahmen für seine Gemeinde erhofft, sondern auch eine Steigerung der Attraktivität von Campingplatz und Ferienhaussiedlung.

Ein weiterer, für die Gemeinde sehr wichtiger Aspekt ist die Übernahme der derzeit drei Beschäftigten - eine fest angestellte und zwei Saisonkräfte - durch den künftigen Pächter, verweist der Bürgermeister auf Vereinbarungen in einem längerfristigen Pachtvertrag.

Der soll nicht nur den Vertragspartnern Planungssicherheit bieten, sondern dem beliebten Erholungszentrum, das in den vergangenen Jahren immer schwarze Zahlen schrieb, ganz neue Zukunftsperspektiven eröffnen.