Ein «großer Vogel» fegt mit 250 Sachen über die Piste
HOLZDORF/MZ. - Im Beisein ranghoher Militärs und Vertreter des zivilen Lebens wurde der Wettbewerb Montagabend offiziell eröffnet.
Der Volksmund weiß, dass man sich das Beste immer für den Schluss aufheben soll. Nur wenige Augenblicke nach Freigabe der Wettbewerbe durch Generalleutnant Friedrich Wilhelm Ploeger rauschte vor der angetretenen Pilotenformation und den Gästen der Zeremonie über die Landebahn des Fliegerhorstes Holzdorf ein Segelflugzeug hinweg. Mit einer Flügelspannweite von 26 Metern, bei Tempo 250. Eindrucksvoller hätte man kaum demonstrieren können, was sich bis nächste Woche Donnerstag über dem Luftraum der Region abspielt. 75 Mannschaften aus sechs Nationen werden in dieser Zeit versuchen, sich unter den Besten ihrer Zunft zu beweisen.
Unter spezieller Beobachtung werden dabei die 68 deutschen Teams stehen. Denn, so der General in seiner Begrüßungsansprache, "Impulse im Segelsport sind schon immer von Deutschland ausgegangen". Dabei bezog er sich nicht nur auf das fliegerische Können der Piloten, sondern auch auf den technischen Ausrüstungsstand. "Die Zeit der Tollkühnen in ihren fliegenden Kisten ist vorbei", sagte er.
Allerdings hilft die Technik wenig, wenn die Wetterlage einen Langzeitflug nicht zulässt. Schon am Montag mussten 27 Flugzeuge aufgrund abbrechender Thermik eine ungewollte Außenlandung vornehmen, weshalb viele der Wettkämpfer zur Eröffnungszeremonie nicht anwesend sein konnten. Wenn das Flugwetter stimmt und die Segler sich emporheben, wird sich den Piloten ein fantastischer Blick auf die Region bieten. Um diesen wird die Starter nicht nur Schliebens Amtsdirektorin Iris Schülzke beneiden, die als Vorsitzende des Städtebundes Elbe-Elsteraue ein Grußwort an die Teilnehmer des Wettbewerbs richtete. Dabei brachte sie auch ihre Freude darüber zum Ausdruck, dass die Veranstaltung einen neuen Anmelderekord verzeichnen durfte.
Nach Aussage von General Ploeger, der seine Aufgabe stellvertretend für den Schirmherren der Wettbewerbe, Generalleutnant Aarne Kreuzinger-Janik, Befehlshaber des Luftwaffenführungskommandos, wahrnahm, und Oberstleutnant Jörg Zinnert, Präsident der Bundeswehr-Flugsportvereinigung, hat der Segelflug in den vergangenen Jahren ungeahnte Höhen erreicht. Heute, so Ploeger, lassen sich Strecken bewältigen, die man vor wenigen Jahren noch für unmöglich gehalten hätte. Immer vorausgesetzt, die Thermik stimmt. Doch auch wenn es in Holzdorf nicht zu neuen Rekorden reichen sollte, ist die Veranstaltung schon jetzt als Erfolg anzusehen. Denn der Flugsport zeichnet sich laut General Ploeger nicht nur durch seine Kameradschaft und seinen grenzüberschreitenden Charakter aus, sondern ist zugleich ein guter Weg, Jugendliche für den späteren Dienst in der Bundeswehr zu begeistern.