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DRK in Wittenberg DRK in Wittenberg: 200 Jugendretter im Einsatz

Von Andreas Benedix 25.04.2016, 06:32
Während des Landeswettbewerbs des Jugendrotkreuz auf der Treppe in der Jugendherberge: Hier galt es, Verletzte nach einem Unfall beim Geocaching zu versorgen.
Während des Landeswettbewerbs des Jugendrotkreuz auf der Treppe in der Jugendherberge: Hier galt es, Verletzte nach einem Unfall beim Geocaching zu versorgen. Andreas Benedix

Wittenberg - „Aua..., auaaa, tut das weh!“, tönt es am Samstagvormittag aus dem Foyer der Wittenberger Jugendherberge. Drinnen bietet sich ein erschreckendes Szenario: Auf dem Boden liegen ein Fahrrad und ein Skateboard, daneben sitzt ein blutendes Mädchen, etwas abseits hockt mit bleichem Gesicht ein gleichaltriger Junge. Doch Hilfe ist bereits vor Ort. Jugendliche in der typischen Kleidung des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) bemühen sich, die Verunglückten zu beruhigen, legen Verbände an und breiten Rettungsdecken aus.

„Wir führen heute mit insgesamt 200 Teilnehmern unseren 25. Landeswettbewerb der Jugendrotkreuzgruppen in der Wasserwacht durch“, erläutert Michael Walter, Mitorganisator vom DRK-Landesverband Sachsen-Anhalt. Zum dritten Mal wird diese Veranstaltung in der Lutherstadt ausgetragen und Walter ist voll des Lobes. „Die Unterstützung und das Entgegenkommen von Behörden und Betrieben ist in Wittenberg sehr gut“, lautet seine Einschätzung.

Zustimmung finden diese Worte bei Hauptschiedsrichter Holger Mühlbach. „Leider mussten wir, der kühlen Witterung geschuldet, die „Indoor-Variante“ wählen. Ansonsten hätten wir die insgesamt zehn Stationen, die unser Nachwuchs in den verschiedenen Kategorien durchlaufen muss, über die ganze Altstadt verteilt“, erzählt er.

An einer der Stationen geht es zu wie im Studio von „Wer wird Millionär“. Vier Fragen sind vorgegeben, Joker können eingesetzt werden, anstelle von Geld werden jedoch Wertungspunkte eingeheimst. „Für uns ist wichtig, dass die Kinder spielerisch an die Problematik herangeführt werden. Es muss Spaß machen“, erläutert Christoph Keil, Landesleiter des Jugendrotkreuzes.

In einem anderen Raum gilt es, allgemeines Wissen über die Erste Hilfe unter Beweis zu stellen. Innerhalb von 15 Minuten sind entsprechende Fragebögen auszufüllen. „Unsere Teilnehmer sind zwischen acht und 16 Jahren alt und in drei Altersklassen eingeteilt. Mit steigender Altersklasse erhöhen wir auch die Anforderungen“, erzählt Mühlbach.

Auf einer der Treppen ist wieder lautes Wehklagen zu hören. Wieder fließt (Kunst-)Blut, wieder gibt es Verletzte. Simuliert wird ein Unfall während des beliebten Geo-Cachings, einer Art Geländespiel. Johanna Kaufmann ist angeblich vom Baum gefallen und hat sich dabei schwer verletzt. Unter den wachen Augen der Kampfrichter wird sie von jungen Sanitätern erstversorgt. Ihre Opferrolle findet sie „cool“.

An einer weiteren Station stellt der 12-jährige Max Grundig aus Oschersleben unter Beobachtung von Schiedsrichter Heiko Schwiegk sein Können unter Beweis. „Es ist schon gut wenn man weiß, wie das mit der Ersten Hilfe alles so geht“, lautet sein Statement.

Nicht Wehklagen, sondern Anfeuerungsrufe sind indes in der Piesteritzer Schwimmhalle zu hören. Hier müssen an diesem Tag die künftigen Rettungsschwimmer ihre praktischen Fähigkeiten im nassen Element demonstrieren. Gerade ist eine Ballstaffel unterwegs. „Die Kinder müssen den Ball, ohne ihn festzuhalten, über eine bestimmte Distanz fortbewegen. Das schult das Vermögen, Gegenständen im Wasser von A nach B zu bringen“, erläutert Michael Walter. Etwas abgekämpft, aber dennoch mit einem frohen Lachen, verlässt Oliver Kiesling aus Schönebeck das Becken. „Das war ganz schön anstrengend. Aber es macht Spaß“, ist sich der Steppke sicher.

Konkrete Formen nimmt die Bergung von im Wasser verunglückten Personen bei der sich anschließenden Transportstaffel an. Einer der Teilnehmer muss einen anderen über zwei Bahnen schwimmend durch das kühle Nass ziehen. Mit Bravour haben diese Aufgabe gerade die zehnjährigen Angelina Vollrath und Janis Silberborth aus dem Bördekreis gemeistert. Zuvor haben sie sich besprochen, wer bei diesem Element welchen Part übernimmt. „Ich hab mich schleppen lassen. Das ist nämlich leichter“, lässt Angelina wissen. (mz)

In der Schwimmhalle Piesteritz hatten die Mitglieder der Wasserwachten verschiedene Elemente, hier Angelina Vollrath (links) und Janis Silberbarth bei der Transportstaffel, zu absolvieren.
In der Schwimmhalle Piesteritz hatten die Mitglieder der Wasserwachten verschiedene Elemente, hier Angelina Vollrath (links) und Janis Silberbarth bei der Transportstaffel, zu absolvieren.
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Der 12-Jährige Max Grundig stellt im Gespräch mit Schiedsrichter Heiko Schwiegk sein Wissen unter Beweis.
Der 12-Jährige Max Grundig stellt im Gespräch mit Schiedsrichter Heiko Schwiegk sein Wissen unter Beweis.
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