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"Down Below" in Vockerode "Down Below" in Vockerode: Fast vier Stunden Konzertmarathon

Von andreas Hübner 22.12.2013, 20:02
„Down Below“ im alten Aktivistensaal von Vockerode
„Down Below“ im alten Aktivistensaal von Vockerode thomas klitzsch Lizenz

vockerode/MZ - Die Fans hatten nach knapp vier Stunden Konzertmarathon immer noch nicht genug. Langanhaltender tosender Applaus und Zugabe-Rufe „zwangen“ die vier Musiker der Dessauer Band „Down Below“ erneut auf die Bühne. Doch getreu dem Motto, alles mal ein bisschen anders zu gestalten, sangen sie nicht etwa erneut ihre größten Hits, sondern überraschten das wiederum sehr gemischte Publikum mit Instrumental-Stücken.

Das „X-Mas“-Spezial der in der alternativen Musikszene deutschlandweit bekannten und populären Band stand in diesem Jahr ganz im Zeichen des zehnjährigen Bandbestehens. So präsentierten „Down Below“ einen Querschnitt der Bandgeschichte. Große „alte“ Hits wie „Wildes Herz“ oder „Sand in meiner Hand“, mit denen sie während des „Bundes Vision Song Contests“ 2008 ihren nationalen Durchbruch feierten, sorgten für berstende Stimmung im Aktivistensaal des alten Kraftwerks. „Da es mittlerweile sehr viele Titel sind“, so Leadsänger Matthias Barwig, den Fans eigentlich nur als Neo bekannt, „haben wir einige auch in Medleys verpackt.“ Das war zwar ähnlich wie die Instrumental-Zugabe überraschend, kam aber bei den knapp 500 Gästen hervorragend an.

Bemerkenswerte Textsicherheit der Fans

Besonders erstaunt waren Neo, Gitarrist Mike Kaltofen alias Carter, Bassist Alexander Lysjakow alias Convex und Drummer Tony Matthias, der in der Szene als Mr. Mahony bekannt ist, über die Textsicherheit der Fans bei den neuesten Stücken. Mehrere Titel wie zum Beispiel „Lauf“ oder „Ein König wird kommen“ wurden von „Down Below“ am Sonnabend das erste Mal live aufgeführt. Dies liegt zum einen natürlich daran, dass das neueste Album „Zur Sonne zur Freiheit“ erst im Oktober erschienen ist, und zum anderen daran, dass die vier Musiker heuer eher sehr scheu waren, was Liveauftritte anbetraf. Während sie 2012 noch zwölf eigene Konzerte vor durchschnittlich 250 Zuschauern gaben, markierte der Jahresabschluss in Vockerode für das laufende Kalenderjahr erst den dritten Liveauftritt. Sicher auch ein Grund für die Euphorie der Fans, die kaum ein Ende fanden.

„Das war ganz schön dicke“, versuchte Neo seine Gefühle während des Konzerts zu beschreiben, „und hat mich schon wirklich sehr bewegt.“ Dabei beschreibt er insbesondere den intensiven Kontakt zu den Fans direkt nach dem Konzert, denn wie für die Jungs von „Down Below“ üblich, mischten sich die vier Musiker am Ende unter ihre Fans. „Da waren Leute, die schon seit zehn Jahren dabei sind“, so Neo, „unglaublich.“ Dem 34-Jährigen ist es wichtig, während solcher Momente direktes Feedback zu bekommen. Bezüglich des neuen, fünften Albums zeigte er sich nach dem „X-Mas Special“ sehr zuversichtlich. „Ich glaube, wir haben mit ,Zur Sonne zur Freiheit“ wieder genau den richtigen Ton getroffen“, kommentierte er seine Gespräche mit den Fans gegenüber der MZ.

Über zwei Stunden Liveauftritt von „Down Below“, die oft als Vorband für „Unheilig“ engagiert wurden, stellten den Höhepunkt des Abends dar, die regional bekannten Bands „Herren“ und „Tunes of Dawn“ heizten den Fans kräftig ein. Zunächst schien das Publikum das weitreichende Repertoire der südamerikanischen Band „Rabia Sorda“, welches sich durch das gesamte Spektrum der alternativen Musik zieht, etwas skeptisch aufzunehmen. Doch nach nur wenigen Songs verwandelte sich der Aktivistensaal auch bei den harten Klängen der Südamerikaner in einen tosenden Kessel.