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Pandemie Der Vorhang kann sich im Clack-Theater Wittenberg wieder heben

Das Clack-Theater Wittenberg kehrt zum Spielbetrieb zurück und freut sich über eine Spende der Bürgerstiftung.

Von Corinna Nitz 02.06.2021, 08:20
Franziska Buse schätzt das Clack-Theater und dessen Betreiber. Sie gehörte zu jenen Wittenbergern, die bei der örtlichen Bürgerstiftung  eine projektbezogene Spendenaktion  angeregt haben. Jetzt war die symbolische Scheckübergabe - hier mit Jens Krause (Stiftung, r.) und Stefan Schneegaß vom Clack.
Franziska Buse schätzt das Clack-Theater und dessen Betreiber. Sie gehörte zu jenen Wittenbergern, die bei der örtlichen Bürgerstiftung eine projektbezogene Spendenaktion angeregt haben. Jetzt war die symbolische Scheckübergabe - hier mit Jens Krause (Stiftung, r.) und Stefan Schneegaß vom Clack. (Foto: Thomas Klitzsch)

Wittenberg - Im Clack-Theater Wittenberg wird der Spielbetrieb wieder aufgenommen. Nach siebenmonatiger Zwangspause im Zusammenhang mit der Coronapandemie hebt sich dank sinkender Inzidenzwerte am 14. Juni der Vorhang für die „Wir sind wieder da“-Show. Sie titelt „Keep smiling“, in Aussicht gestellt werden die schönsten Kostüme aus beinahe 20 Jahren Travestie der „Costa Divas“ und Stand-up-Moderationen aus verschiedenen Klassikern im Repertoire des Ensembles. Dazu eingeladen sind Gäste wie Taddeo Pellegrini aus Italien und Tayler Davis aus Großbritannien, die in internationalen Musicalproduktionen auftreten. Und alles sei „gespickt mit hoffnungsvoller, spritziger Zukunftsmusik, neu arrangiert“, heißt es im Programm.

Unterstützung vom Publikum

Die Hoffnung nicht aufgegeben haben in den zurückliegenden Monaten die Betreiber des kleinen Variete-Theaters, Mario Welker und Stefan Schneegaß. Getragen wurden sie dabei nicht nur von einer Woge der Zuneigung von Seiten des Publikums, das bereits erworbene Tickets schon mal spendete und im Einzelfall nicht müde wurde umzutauschen, wenn sich Vorstellungstermine wegen der Eindämmungsverordnungen mal wieder zerschlugen. Auch die Bürgerstiftung Wittenberg hat sich - auf Anregung aus der Stadtgesellschaft - für das Clack-Theater vor eine Spendenkampagne gespannt, um die Investition in moderne Beamer-Technik nachträglich zu unterstützen (die MZ berichtete).

Zielsumme überschritten

Die Zielsumme von 10.000 Euro wurde dabei nicht nur überschritten: Stiftungschef Jens Krause sprach am Montag anlässlich der symbolischen Scheckübergabe im Clack-Theater zudem von einem schnellen Erfolg. Aktionsstart war demnach der 15. März, am 5. Mai gab es die letzte Spende, insgesamt wurden mehr als 11.000 Euro eingenommen. Die Spendenbeträge im Einzelnen reichten von 100 bis zu 2.500 Euro, gespendet hätten 25 Privatpersonen und sechs Firmen. Davon abgesehen gab es, wie Stefan Schneegaß erklärte, eine Sachspende für eine Leinwand.

Von alledem abgesehen dürfte Welker und Schneegaß ein Brief ermutigt haben, den sie zum 13-jährigen Bestehen ihrer Bühne Mitte Mai von Wittenbergs Oberbürgermeister Torsten Zugehör (parteilos) erhalten haben und den Schneegaß auch in einer Pressemitteilung nicht unerwähnt lässt. Er, Zugehör, sei sehr froh, „Sie im Herzen unserer Stadt zu wissen“, heißt es in dem Brief und auch, dass die Theaterleute mit ihren Programmen einen „unverzichtbaren Beitrag für eine tolerante Stadtgesellschaft“ leisten.

Unterdessen kündigt Schneegaß an, dass man ab dem 14. Juni ohne Sommerpause durchspielen wolle. Nachgeholt werden müssten Gastspiele, sowohl eigene als auch solche mit Gastkünstlern. In Wittenberg erwartet werden nun neben anderen Anka Zink („7 Tage, 7 Köpfe“, „Blond am Freitag“), ebenso „Der Tod“ (Gewinner des Kleinkunstfestivals bei den Berliner „Wühlmäusen“) oder Tan Caglar. Caglar ist ein deutsch-türkischer Moderator, Model, Autor und demnächst in einer Hauptrolle in der Fernsehserie „In aller Freundschaft“ zu erleben. (mz)