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Commerzbank in Wittenberg Commerzbank in Wittenberg: Gutes Jahr für Kreditgeber

Von Julius Jasper Topp 28.03.2019, 11:30
Thomas Schlegel
Thomas Schlegel Klitzsch

Wittenberg - Die Wittenberger Niederlassung der Commerzbank sieht den derzeitigen Fusionsgesprächen mit der Deutschen Bank gelassen entgegen. „Für unsere Kunden wird sich nichts ändern und wir konnten im vergangenen Jahr unsere Marktposition ausbauen“, sagte Filialdirektor Thomas Schlegel am Mittwoch bei der Vorstellung der Jahresbilanz für 2018.

Angesichts der Gerüchte, dass eine mögliche Fusion einen großangelegten Stellenabbau nach sich ziehen könnte habe man sich auch im Team ausgetauscht, sagt Schlegel, der auch für die Filialen in Dessau und Zerbst verantwortlich ist. Dort sei keine Unruhe, dafür aber Selbstbewusstsein zu spüren gewesen.

Beim Rückblick auf 2018 zeigte sich Schlegel zufrieden: Die Bank habe in Wittenberg gut 400 Kunden hinzugewinnen können. Insgesamt betreue die Commerzbank im Kreis nun 9500 Privatkunden. Auch das Kreditgeschäft laufe gut, besonders das mit Ratenkrediten. Hier gebe es einen Zuwachs von 88 Prozent.

„Die Kunden vergleichen - etwa beim Autokauf - mehr zwischen den verschiedenen Kreditangeboten.Zudem geht es den Menschen finanziell gut. Einige behalten lieber ihr Sparbuch und nutzen für Anschaffungen einen Kredit“, sagt er. Das gelte auch für den Geldverleih für die Modernisierungen von Immobilien - hier gebe es deutliche Zuwächse während das Geschäft mit Baufinanzierungen inzwischen etwas abgeflaut sei. „Neubauten sind etwas seltener geworden, dafür gibt es mehr Verkäufe und Umfinanzierungen“, so der Filialleiter.

Zum Sparverhalten seiner Kunden sagt er: „Auf der Anlageseite verschenken viele Menschen weiter Geld.“ Etwa die Hälfte der Sachsen-Anhalter setze weiter auf das traditionelle Sparbuch. Das betreffe bei seinem Kundenstamm nicht einmal nur die älteren Jahrgänge, auch jüngere Menschen würden noch auf diese Anlageform mit Zinsen im Zehntel-Promillebereich setzen. In den Wertpapiermarkt seien 2018 nur wenige Neulinge eingestiegen, da die Börsenentwicklung eher schwach gewesen sei.

Dazu, dass viele Banken um Kosten zu sparen, ihr Filialnetz ausdünnen, sagte Schlegel man wolle an den Standorten festhalten und lege trotz des Online-Angebots viel Wert auf den persönlichen Kontakt. Ein Computer könne nicht alles ersetzen, sagt er. 47 Prozent der Kunden in Wittenberg nutzten inzwischen das Online-Banking.

Auch das Feld mit Geschäftskunden sei 2018 gewachsen - Kredite in Höhe von 7,5 Millionen Euro vergab die Bank an Unternehmen und Selbstständige mit einem Jahresumsatz von bis zu 15 Millionen Euro in Wittenberg und Dessau. (mz)