Boßdorfer Blasorchester Boßdorfer Blasorchester: Schlagzeuger übt für das Frühlingsfest
Boßdorf - Mario Lorenz durchblättert seinen dicken Notenordner. Mehr als 300 Lieder aus den vergangenen 18 Jahren sind dort sorgfältig abgeheftet. Bei einem älteren Musikstück hält der 47-Jährige inne, greift seine Drum-Sticks und beginnt zu spielen. Der kleine Probenraum in Boßdorf verstärkt die dumpfen Schläge der Bass-Trommeln. „Ich kann es doch noch spielen“, stellt Lorenz erstaunt fest.
Dabei hat er sich erst mit 28 Jahren das Schlagzeugspielen selbst beigebracht. „Alles fing damit an, dass ich durch einen guten Kumpel zum Boßdorfer Blasorchester gekommen bin“, erklärt der Instrumentalist. Dort wurde zu dem Zeitpunkt noch ein Schlagzeuger benötigt, weshalb Mario Lorenz anbot, dieses Instrument zu lernen. Mittlerweile spielt der 47-Jährige fast alle Lieder fehlerfrei - gute Voraussetzungen für das bevorstehende Blasorchester-Konzert am kommenden Sonntag.
„Jetzt geht es langsam in die heiße Phase“, erklärt Lorenz, der als langjähriges Vereinsmitglied vor zehn Jahren die musikalische Leitung übernommen hat. Das bedeutet: Mindestens zwei - bis dreimal Probe in der Woche. In den kommenden Tagen wird es vor dem Auftritt noch eine große Generalprobe geben.
Die Lieder, die auf der knapp dreistündigen Veranstaltung gespielt werden, hat Lorenz selbst ausgesucht. „Es sind bei jedem Auftritt andere Musikstücke dabei. Wir wollen ja nicht, dass die Zuschauer schon mitsingen, weil es immer dasselbe ist“, betont der Musikleiter und grinst.
Das bevorstehende Konzert wird das Boßdorfer Blasorchester jedoch nicht alleine geben, wie Vereinsvorsitzender Roland Pötzsch erklärt: „In jedem Jahr zum Frühlingsfest laden wir immer ein Gastorchester zum gemeinsamen Spielen ein. Diesmal werden es die Elbaue-Musikanten aus Jessen sein.“
Die Veranstaltung wird dann im Festsaal der Gaststätte „Hoher Fläming“ in Boßdorf stattfinden. Mit Sitzplätzen sieht es in diesem Jahr jedoch schlecht aus. „Für knapp 300 Gäste gibt es zwar Plätze, doch tatsächlich sind bereits alle ausverkauft. Sowas gab es schon länger nicht in dieser Form“, berichtet Mario Lorenz erstaunt. Auch die vorherigen Veranstaltungen seien wohl durchaus gut besucht gewesen, doch der diesjährige Ansturm zum Frühlingsfest sprenge alle Erwartungen des 15-köpfigen Blasorchester-Vereins.
Am kommenden Sonntag wird Lorenz voraussichtlich nur Schlagzeug spielen, doch Trompete kann der 47-Jährige auch. „Mit der Zeit ist mir Schlagzeug etwas langweilig geworden. Deshalb habe ich mir Trompete beigebracht.“ Wenn man in einem Blasmusikorchester mitspiele, müsse man auch ein Blasinstrument können - das hat Lorenz mittlerweile aufgeholt.
Neben dem Frühlingsfest wird das Orchester unter anderem am 10. Juni ein Pfingstkonzert und am 27. Oktober ein Herbstkonzert geben.
››Mögliche Restkarten für das Frühlingsfest am Sonntag, 11 Uhr in der Gaststätte „Hoher Fläming“ können am Einlass, in der Bäckerei Liebisch oder unter 034920/65 99 94 erworben werden. (mz)
