Bahnübergang Apollensdorf Bahnübergang Apollensdorf: Schrankenwärter ersetzt weiterhin Schrankenanlage

Wittenberg - Die provisorischen Schrankenwärter werden den Autofahrern am Bahnübergang Braunsdorfer Straße noch eine ganze Weile erhalten bleiben. Der Übergang wird seit Anfang 2015 zusätzlich durch Menschenhand per Absperrband gesichert, weil die Schrankenanlage veraltet ist. Dadurch kommt es zu längeren Wartezeiten für all jene, die die Gleise überqueren müssen.
Der Stadtrat von Wittenberg hatte sich per Beschluss Ende Juni 2014 (ohne Gegenstimme bei zwei Enthaltungen) für einen Erhalt des Bahnübergangs ausgesprochen, um den Ort Apollensdorf nicht durch unüberwindbare Gleise zu zerteilen. Auch für den motorisierten Verkehr allgemein sei der Übergang unverzichtbar, hieß es seinerzeit; genannt wurde 2014 eine Zahl von 3 600 querenden Fahrzeugen pro Tag. Das Eisenbahnbundesamt hatte zuvor einem Weiterbetrieb der veralteten Schrankenanlage über 2014 hinaus nicht zugestimmt, deshalb sind seit Anfang 2015 zusätzlich Sicherungsposten dort tätig. (mz/irs)
Die Deutsche Bahn erklärte am Mittwoch auf Anfrage, dass ein Ende des Provisoriums immerhin in Sicht ist: „Die Arbeiten zur Erneuerung des BÜ (Bahnübergangs) werden im August beginnen“, so eine Sprecherin. Die alte Schrankenanlage werde im November außer Betrieb genommen und am 5. Dezember die neue in Betrieb gehen. Dann sind die modernen Schrankenwärter also Geschichte. Aus technischen Gründen, heißt es in der schriftlichen Antwort weiter, werde der Umbau des Bahnübergangs mit dem Umbau des Stellwerks kombiniert, welches dann ebenfalls ab dem 5. Dezember arbeiten soll.
Über eventuelle Einschränkungen auf Straße und Schiene während der Bauzeit werde man noch rechtzeitig im Detail informieren, sagte die Bahnsprecherin. Verbunden mit den Bahnbaumaßnahmen an Übergang und Schranken ist wie berichtet ein Neubau des Straßenknotens B 187/Braunsdorfer/Alte Dorfstraße. Hier sitzen, auf der Grundlage einer so genannten Kreuzungsvereinbarung, die Bahn als federführend, Landesstraßenbaubehörde und Stadt in einem Boot. Und dieses Vorhaben wird erst deutlich später realisiert sein als Übergang und Schranke.
Aufgrund des „umfangreichen Planfeststellungsverfahrens“ gehe man von einem Baubeginn nach dem Jubiläumsjahr, also ab 2018 aus, heißt es seitens der Bahn und auch der Stadt Wittenberg. Die Landesstraßenbaubehörde teilte auf Anfrage mit, dass sich die so genannte Entwurfsplanung kurz vor der Fertigstellung befinde und man davon ausgehe, nach einer abschließenden Beratung, die noch im Juli stattfinden soll, mit der Genehmigungsplanung beginnen zu können.
Alle Beteiligten seien „bemüht“, die Arbeiten „so schnell wie möglich“ auf den Weg zu bringen, sagte Stadt-Sprecherin Karina Austermann. Es handele sich um eine „große Maßnahme“, sagte sie mit Blick auf den Bau einer dritten Spur, die Einbeziehung der Dorfstraße und den hierfür noch notwendigen Grundstückserwerb.
Das Gesamtvorhaben an der Schnittstelle Straße/Schiene gilt auch als technisch anspruchsvoll: „Aufgrund des Verkehrsaufkommens und der Schrankenschließzeiten müssen der Bahnübergang und der Knoten B 187/Braunsdorfer Straße/Alte Dorfstraße mit einer so genannten Büstra ausgerüstet werden“, hebt die Landesstraßenbaubehörde hervor. Und übersetzt das freundlicherweise auch gleich mit: Damit sich auf der Straße kein Rückstau bildet, wird die Lichtsignalanlage (Ampel) mit der Bahnübergangssicherung abgestimmt. (mz)